09. Januar, 2025

Wirtschaft

Fed im Spannungsfeld: Inflationsgefahr und Zinsanpassungen im Fokus

Fed im Spannungsfeld: Inflationsgefahr und Zinsanpassungen im Fokus

In einer Zeit, in der die wirtschaftlichen Herausforderungen stetig zunehmen, waren fast alle Mitglieder der Federal Reserve bei ihrem letzten Treffen der Meinung, dass die Aufwärtsrisiken für die Inflationsprognose gestiegen sind. Dies lag unter anderem an den wahrscheinlichen Auswirkungen von erwarteten Änderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik, so die kürzlich veröffentlichten Protokolle. Trotz einer Verabschiedung einer Zinskürzung von 25 Basispunkten im Dezember drückten viele Beteiligte ihre Besorgnis über den zukünftigen Inflationsverlauf aus. Sie erkannten an, dass die Möglichkeit einer anhaltend erhöhten Inflation wahrscheinlicher geworden sei, auch wenn sie nach wie vor davon ausgingen, dass es der Fed gelingen würde, die Inflation in den kommenden Jahren auf das Ziel von 2 % zu senken. Ein bedeutender Diskussionspunkt waren die von Präsident-elect Donald Trump angedachten politischen Maßnahmen, welche möglicherweise erhebliche Zölle und Deportationen von Einwanderern ohne Papiere umfassen könnten. Experten befürchten, dass diese Entwicklungen den Inflationsdruck erhöhen und zukünftige Zinssenkungen erschweren könnten. Innerhalb der Fed war man zuletzt gezwungen, die Prognose der Zinssenkungen für 2025 von vier auf zwei Anpassungen zu reduzieren, was zum Teil durch die Besorgnis über die erhöhte Inflation beeinflusst wurde. Außerdem wiesen mehrere Teilnehmer darauf hin, dass der Disinflationsprozess möglicherweise vorübergehend ins Stocken geraten sei. Einige Stimmen traten jedoch gegen diese Zinskürzung ein. So argumentierte beispielsweise die Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, gegen die Kürzung angesichts des ungleichmäßigen Fortschritts bei der Rückführung der Inflation auf das 2-Prozent-Ziel und plädierte für eine Stabilisierung der Zinsen. Die kommenden Jahre könnten zu einem spannungsgeladenen Verhältnis zwischen Donald Trump und der Fed führen, sollte letztere aufgrund der Inflationsentwicklung von weiteren erwarteten Zinssenkungen absehen. Trump übte am Dienstag zusätzlichen Druck auf die Fed aus, indem er bei einer Pressekonferenz in Florida betonte, die Zinsen seien viel zu hoch. Auf der anderen Seite unterstützt der Fed-Gouverneur Chris Waller weiterhin eine Zinsreduktion für dieses Jahr. Er ist der Ansicht, dass die Inflation trotz der von der neuen Trump-Administration in Aussicht gestellten umfangreichen Zölle in Richtung des 2-Prozent-Ziels sinken wird.