10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Fed im Dilemma: Inflationsrate bleibt zäh – Zinspolitik auf dem Prüfstand

Fed im Dilemma: Inflationsrate bleibt zäh – Zinspolitik auf dem Prüfstand

Der jüngste Bericht des US-Arbeitsministeriums zeigt, dass die Inflationsrate in den USA im September mit einem Anstieg von 2,4 Prozent zum Vorjahr den niedrigsten Stand seit Februar 2021 erreichte. Erwartet hatten Volkswirte einen etwas stärkeren Rückgang auf 2,3 Prozent. Diese Daten beeinflussen die Aussicht auf künftige Leitzinssenkungen durch die Federal Reserve und dämpfen die Erwartungen. Auf Monatsbasis kletterten die Preise im September um 0,2 Prozent, ebenfalls über den Erwartungen eines 0,1-prozentigen Anstiegs. Die Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Kategorien wie Energie und Nahrungsmittel ausklammert, erhöhte sich von 3,2 Prozent im August auf 3,3 Prozent im September. Hier lagen die Prognosen ebenfalls darunter, denn es war lediglich ein Wachstum von 0,2 Prozent vorausgesehen. Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg bemerkte, dass diesmal nicht die Wohnkosten, sondern eine größere Bandbreite an Dienstleistungspreisen für den Anstieg verantwortlich sei. Die Zentralbank richtet ein besonderes Augenmerk auf die Kerninflationsrate, da sie als besserer Indikator für den allgemeinen Preistrend gilt. Die US-Notenbank verfolgt das Ziel, die Inflationsrate mittelfristig auf zwei Prozent zu senken. Während im November mit einer Leitzinssenkung gerechnet wird, bleibt diese aufgrund der jüngsten Kerninflationsentwicklung ungewiss. Thomas Gitzel von der VP Bank äußerte Zweifel an der Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im November, obwohl zwei 0,25-Prozentpunkte-Senkungen für den Rest des Jahres noch als realistisch angesehen werden. Die Märkte reagierten zurückhaltend auf die Inflationsdaten: Der Euro erstarkte leicht gegenüber dem US-Dollar, während die Renditen von US-Anleihen nachgaben. Der deutsche Aktienmarkt musste hingegen leichte Verluste hinnehmen.