Die US-Notenbank Federal Reserve setzt ihren vorsichtigen Kurs fort und behält den Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Diese Entscheidung wurde vom Zentralbankrat in Washington bekanntgegeben und folgt auf eine ähnliche Haltung zu Beginn des Jahres. Die Stabilität des Zinsniveaus erfolgt inmitten der unberechenbaren wirtschaftlichen Landschaft, die vor allem durch Präsident Donald Trumps Zollpolitik geprägt ist. Diese könnte die Inflationsrate weiter anheizen.
Analysten äußern vorsichtigen Optimismus und weisen darauf hin, dass die Fed zunächst die Folgen der Zollpolitik abwarten möchte. Die Federal Reserve zeigt Zurückhaltung hinsichtlich möglicher Zinssenkungen und reduziert die Wachstumsprognosen, während sie die wirtschaftlichen Entwicklungen sorgfältig im Auge behält.
Bernd Weidensteiner und Christoph Balz von der Commerzbank sehen Geduld als zentrale Strategie der Fed. Ihrer Einschätzung nach wird es gegen Ende des Jahres zu einem Zinsrückgang um 25 Basispunkte kommen. Parallel dazu erwartet Elmar Völker von der LBBW, dass die Auswirkungen der Zollpolitik und der damit verbundenen Konsumentenpreisentwicklung in den kommenden Monaten klarer werden.
Paul Ashworth von Capital Economics bleibt skeptisch und zweifelt an weiteren Lockerungen der Geldpolitik, während Michael Heise von HQ Trust die widersprüchlichen Makrodaten betont, die aktuell in verschiedene Richtungen weisen. Die zukünftige Entwicklung wird stark von der Handelspolitik und den innenpolitischen Maßnahmen der US-Regierung abhängen.