21. September, 2024

Wirtschaft

Fed-Governor Bowman setzt dem großen Zinsschritt der US-Notenbank einen Dissenz entgegen

Fed-Governor Bowman setzt dem großen Zinsschritt der US-Notenbank einen Dissenz entgegen

Die Federal Reserve hat kürzlich eine beachtliche Zinssenkung beschlossen. Dies stieß auf Widerstand von Fed-Gouverneurin Michelle Bowman, die als einzige Mitglied gegen den großen Schritt votierte und stattdessen eine kleinere Zinssenkung um ein Viertel Prozentpunkt befürwortete. Für Bowman besteht weiterhin die Gefahr, dass der größere Schritt als voreilige Erfolgsmeldung bei der Bekämpfung der Inflation interpretiert wird, zumal man das inflationspolitische Ziel von 2 Prozent noch nicht erreicht hat.

Bowman stimmte zwar grundsätzlich der Notwendigkeit einer Zinssenkung zu, jedoch argumentierte sie für ein gemessenes Vorgehen hin zu einer neutraleren Geldpolitik, um Fortschritte bei der Inflationssenkung zu gewährleisten und eine unnötige Ankurbelung der Nachfrage zu vermeiden. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte hingegen, dass die größere Zinssenkung von 50 Basispunkten eine Reaktion auf den sich abkühlenden Arbeitsmarkt sei und ein Zeichen des Engagements der Fed, nicht hinterherzuhinken.

Obwohl Bowman ihre Kollegen und deren größere Zinssenkung schätzt, hob sie hervor, dass die US-Wirtschaft mit solider Wachstumsentwicklung und nahezu voller Beschäftigung weiterhin stark bleibt. Aktuelle Entwicklungen deuten auf eine Normalisierung des Arbeitsmarktes hin, was notwendig sei, um das Lohnwachstum auf ein Niveau zu bringen, das mit der 2-Prozent-Inflation konsistent sei.

Powell erkannte Bowmans abweichende Meinung an, verwies aber auch auf die breite Unterstützung und den großen Konsens für die Maßnahme. Es zeichnen sich jedoch Anzeichen interner Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Geldpolitik ab.

Das Fed-Komitee zeigte sich beinahe gespalten bezüglich der weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr: Sieben Mitglieder favorisieren eine zusätzliche Zinssenkung um 25 Basispunkte, während neun Mitglieder 50 zusätzliche Basispunkte befürworten. Zwei Mitglieder erwarten keine weiteren Zinssenkungen mehr. Dies könnte darauf hindeuten, dass mehrere Verantwortliche prinzipiell auch eine kleinere Zinssenkung unterstützt hätten, letztlich jedoch vorsichtig entschieden haben, um eine weitere Verschlechterung des Arbeitsmarktes zu verhindern.

Bowman betonte abschließend, dass sie weiterhin fest entschlossen sei, mit ihren Kollegen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Geldpolitik angemessen positioniert ist.