Fed-Gouverneur Waller erwartet weiteren Rückgang der Inflation und potenzielle Zinssenkungen

Christopher Waller, Mitglied des Gouverneursrats der Federal Reserve, zeigt sich optimistisch, dass die Inflation sich weiter dem 2%-Ziel der Zentralbank annähern wird. Dies würde zusätzlichen Zinssenkungen in diesem Jahr Raum geben. Bereits bei den letzten drei Sitzungen wurde der Leitzins gesenkt, beginnend mit einer deutlichen Halb-Punkt-Reduktion im September. Waller äußerte bei einer Veranstaltung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, dass weitere Lockerungen der Geldpolitik je nach Entwicklung der Inflationsdaten erfolgen könnten. Zwar zeigen aktuelle Projektionen weitreichende Meinungsunterschiede unter den Entscheidungsträgern, doch erwarten diese im Durchschnitt weitere Zinssenkungen im Jahr 2025. Er begründet seine Zuversicht mit einem positiven, sechsmonatigen Inflationstrend und besser als erwarteten Preisdaten für November. Ein Aspekt, der dabei eine Rolle spielt, sind die geschätzten Preise, die in der Vergangenheit über das Ziel hinausgetrieben hatten. Diese erachtet Waller als weniger verlässlichen Indikator für das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Federal Reserve Chair Jerome Powell und andere Entscheidungsträger haben sich bislang vorsichtig gezeigt hinsichtlich weiterer Zinssenkungen, was auf verbleibende Inflationsbedenken und einen insgesamt stabilen Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Anleger rechnen derzeit kaum mit einer Änderung bei den Zinssätzen auf der kommenden Sitzung Ende Januar. Waller ging darüber hinaus auf die potenziellen Auswirkungen von Zöllen ein, die der neu gewählte Präsident Donald Trump intensivieren möchte. Sollten Zölle – wie von Waller erwartet – jedoch keinen signifikanten oder dauerhaften Effekt auf die Inflation haben, werden sie wahrscheinlich auch keinen Einfluss auf seine geldpolitische Haltung nehmen.