Die Federal Reserve, die unabhängige Notenbank der USA, steht vor einer wegweisenden Entscheidung über die Zinsen, nachdem Donald Trump erneut das höchste Amt im Weißen Haus innehat. Der aktuelle Leitzins liegt in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, und es wird allgemein nicht erwartet, dass sich daran etwas ändert. Dieser Satz ermöglicht es Geschäftsbanken, sich Zentralbankgeld zu beschaffen.
Obwohl die Fed in ihrer Arbeit unabhängig agiert, ist nicht zu übersehen, dass Trump während seiner ersten Präsidentschaft durchaus versuchte, Einfluss zu nehmen. Seine wiederholten Forderungen nach Zinssenkungen führten zu Spannungen, insbesondere mit Fed-Chef Jerome Powell. Jüngst äußerte Trump in einem virtuellen Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos seine Erwartungen mit Nachdruck: "Wenn die Ölpreise sinken, fordere ich, dass die Zinssätze sofort sinken."
Die primäre Aufgabe der Federal Reserve besteht in der Kontrolle der Inflation, wobei sie einen Zielwert von 2 Prozent anstrebt. Der Dezember brachte einen Inflationstrend von 2,9 Prozent im Jahresvergleich, was den Spielraum für mögliche Zinssenkungen deutlich einschränkt. Trumps geplante wirtschaftspolitische Maßnahmen, wie neue Zölle, könnten die Inflationsrate weiter ansteigen lassen und damit die Handlungsfähigkeit der Fed zusätzlich herausfordern.