30. September, 2024

Wirtschaft

Fed-Chef Powell: Entschlossenheit in der Geldpolitik zur Sicherung der Wirtschaft

Fed-Chef Powell: Entschlossenheit in der Geldpolitik zur Sicherung der Wirtschaft

Fed-Vorsitzender Jay Powell betonte am Montag die Bereitschaft der US-Notenbank, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Wirtschaft zu stützen und eine Rezession zu vermeiden. In seiner Ansprache vor der National Association for Business Economics in Nashville, Tennessee, bekräftigte Powell die Entschlossenheit der Zentralbank, die Ziele der maximalen Beschäftigung und Preisstabilität weiterhin zu verfolgen.

Sollte die wirtschaftliche Entwicklung wie erwartet verlaufen, plant die Fed, die Zinsen "im Laufe der Zeit auf eine neutralere Haltung hin" zu senken. Powell wies jedoch darauf hin, dass jede Entscheidung in den geldpolitischen Sitzungen individuell getroffen wird und dass kein fester Kurs vorgegeben ist. Diese Aussagen folgen auf die jüngste Zinssenkung um 50 Basispunkte, die erste seit über vier Jahren, welche die Zentralbank in ihrer Sitzung am 18. September beschlossen hatte.

Der Konsens unter den Fed-Vertretern sieht weitere zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte im Jahr 2024 vor. Powell erklärte, dass die Entscheidung, die Zinsen um 50 Basispunkte anstatt um 25 zu senken, das gestiegene Vertrauen widerspiegelte, dass man die Stärke am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft bewahren könne, während die Inflation weiter sinkt.

Powell hob hervor, dass der Rückgang der Inflation breit gefächert sei und die jüngsten Daten auf weitere Fortschritte hindeuten, um das Inflationsziel von 2 % nachhaltig zu erreichen. Die Fed benötigt demnach keine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes, um das Inflationsziel zu erfüllen. Während der Arbeitsmarkt bereits Anzeichen einer Beruhigung zeigt, bleibt er laut Powell dennoch solide. Die Arbeitslosenquote befinde sich in einem Bereich, der als Vollbeschäftigung gilt, und die Erwerbsquote der Personen im Alter von 25 bis 54 Jahren – den sogenannten "Prime-Age-Workers" – erreiche historische Höchststände.

Sollte der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht eine weitere Abschwächung aufzeigen, könnte dies die Zentralbank dazu veranlassen, bei der nächsten Sitzung im November eine tiefere Zinssenkung zu erwägen. Raphael Bostic, Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta, äußerte gegenüber Reuters seine Bereitschaft, bei der Sitzung im November eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte zu unterstützen, sofern die kommenden Daten ein schnelleres Abflachen des Beschäftigungswachstums vermuten lassen. Ursprünglich hatte Bostic nur mit einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte in diesem Jahr gerechnet.