05. Oktober, 2024

Wirtschaft

Fed bleibt gelassen trotz robuster Arbeitsplatzentwicklung

Fed bleibt gelassen trotz robuster Arbeitsplatzentwicklung

Die Veröffentlichung eines beeindruckend starken Arbeitsmarktberichts hat die Erwartungen an die Zinspolitik der Federal Reserve nicht erschüttert. Der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, betonte in einem Interview, dass der langfristige Trend zu sinkenden Zinssätzen unbeeindruckt bleibt, selbst angesichts der überraschend positiven Beschäftigungszahlen für September.

Die Fed hatte kürzlich die Zinssätze erstmals seit über vier Jahren gesenkt, um möglichen Schwächen im Arbeitsmarkt vorzugreifen. Doch die neuesten Daten des Bureau of Labor Statistics zeigten an, dass der Arbeitsmarkt mit 254.000 neuen Stellen im September stärker als erwartet ist. Zudem sank die Arbeitslosenquote von 4,2% im August auf 4,1%.

Goolsbee vermied es, sich festzulegen, ob die prognostizierten weiteren Zinssenkungen im November und Dezember eingehalten werden. Er gibt sich jedoch überzeugt, dass sich die Zinsen langfristig innerhalb eines Rahmens von 2,5-3,5% einpendeln werden, sollte sich die wirtschaftliche Lage stabilisieren.

Nichtsdestotrotz wiesen andere Experten darauf hin, dass die positiven Arbeitsmarktdaten kurzfristig größere Zinssenkungen erschweren könnten. Der Chefstratege von Academy Securities, Peter Tchir, bemerkte, dass das neue Szenario die Wahrscheinlichkeit für einen größeren Zinsschritt von 50 Basispunkten im November verringert hat. Auch Robert Sockin von Citi prophezeit kleinere Schritte von jeweils 25 Basispunkten.

Fed-Chef Jerome Powell betonte kürzlich, dass das Ratensenkungstempo maßvoll bleiben soll, solange die Wirtschaft keine drastischen Rücksetzer erfährt. Unvorhergesehene Ereignisse wie geopolitische Spannungen könnten jedoch die wirtschaftliche Lage beeinflussen und eine Anpassung der Zinspolitik erfordern.

Ein weiterer Arbeitsmarktbericht steht kurz vor der nächsten Sitzung der Fed im November noch aus. Marktbeobachter rechnen jedoch mit vorübergehenden Schwächen aufgrund eines Streiks bei Boeing und der Auswirkungen von Hurricane Helene, der eine vorübergehende Produktionsunterbrechung verursachte.