Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Boston, Susan Collins, präferiert einen abwartenden Ansatz in der Geldpolitik und plädiert für geduldige Entscheidungen bezüglich der Zinsentwicklung. Sie äußerte sich in einem Interview mit dem Nachrichtensender Bloomberg, dass die nächste Sitzung des Federal Open Market Committee im Dezember abgewartet wird, bevor Entscheidungen über mögliche Zinssenkungen getroffen werden. Obwohl in den letzten zwei Sitzungen bereits signifikante Zinssenkungen beschlossen wurden, bleibt Collins offen für weitere Anpassungen. Diese seien jedoch keineswegs vorbestimmt und hingen stark von den bevorstehenden Wirtschaftsdaten ab. Der Markt zeigt sich derzeit unsicher, ob die Fed ihre Strategie im Kontext neuer Inflationsdaten anpassen wird. Diese Unsicherheit wird durch die Wiederwahl von Donald Trump und seine wirtschaftlichen Pläne, die von Handelszöllen und umfangreichen Deportationen geprägt sind, verstärkt. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte am Tag zuvor, dass derzeit keine Dringlichkeit bestehe, die Zinsen zu senken. Die solide Wirtschaftslage erlaube es den Entscheidungsträgern, die Geldpolitik mit Bedacht zu steuern. Weder Powell noch Collins äußerten sich konkret zu den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der von Trump präferierten politischen Maßnahmen. Collins unterstrich die gegenwärtig restriktive Wirkung der Geldpolitik auf die Wirtschaft und bezeichnete deren Normalisierung als notwendig. Dennoch sei die Geldpolitik gut aufgestellt angesichts des derzeitigen Wirtschaftsumfelds, das durch einen stabilen Arbeitsmarkt und moderate Preissteigerungen gekennzeichnet sei.