Die jüngsten Zinsprognosen der US-Notenbank Federal Reserve haben am Donnerstag die Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt abrupt gestoppt. Der Dax, der bereits im Laufe der Woche an Schwung verloren hatte, büßte kurz nach der Xetra-Eröffnung 1,06 Prozent ein. Trotz dieses Rückgangs konnte er sich mit 20.029 Punkten noch knapp über der psychologisch wichtigen 20.000er-Marke halten.
Weitere Indizes folgten diesem Abwärtstrend: Der MDax verzeichnete ein Minus von 1,19 Prozent und fiel auf 25.541 Punkte. Im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 spiegelte sich die negative Stimmung mit einem Verlust von 1,4 Prozent wider.
Der Auslöser für diese Entwicklung war eine erwartete, aber dennoch folgenreiche Entscheidung der Federal Reserve: Zum dritten Mal in Folge wurde der Leitzins gesenkt. Überraschend war jedoch die Ankündigung, dass 2024 aufgrund der anhaltend hohen Inflation mit weniger Zinssenkungen zu rechnen ist als ursprünglich angenommen. Diese Nachricht führte insbesondere an der Wall Street und der Technologiebörse Nasdaq zu deutlichen Kursverlusten.
Wie die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kommentierte, habe die US-Notenbank die erhoffte Weihnachtsrally beendet. "Für viele kam die drastische Reduzierung der Zinssenkungsprognosen unerwartet", so die Experten der Bank.
Mit Blick auf die kommenden Tage richtet sich das Interesse nun auf den sogenannten großen Verfallstag am Freitag. An diesem Tag stehen an den Termin- und Derivatebörsen zahlreiche Auslauftermine für Futures und Optionen auf bedeutende Aktienindizes an. Beim Dax wird vor allem die Marke von 20.000 Punkten im Fokus der Anleger stehen.