In der jüngsten Debatte um die Finanzierung der deutschen Verteidigungspolitik und Infrastruktur zeigt sich die FDP unter ihrem Fraktionschef Christian Dürr verhandlungsbereit. Dürr äußerte der "Rheinischen Post" gegenüber die Möglichkeit, höhere Verteidigungsausgaben abseits der verfassungsrechtlich verankerten Schuldenbremse mitzutragen, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr Priorität einzuräumen. Diese Aussage folgt einem Finanzpaket, das von Union und SPD entworfen wurde und sowohl Verteidigungs- als auch Infrastrukturinvestitionen in einem ungewöhnlich hohen finanziellen Rahmen vorsieht.
Das besagte Paket strebt an, die strikte Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben zu lockern und darüber hinaus ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro zur Erhaltung der Infrastruktur zu schaffen. Dürr warnte jedoch vor einer möglichen Reduktion dauerhafter Verteidigungsausgaben auf ein Prozent des Haushalts, die der SPD finanziellen Spielraum gewähren könnte. Stattdessen betont er die Notwendigkeit, die Verteidigungsausgaben weiterhin fest bei zwei Prozent zu halten, um der Bundeswehr Planungssicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Diese Punkte sollen in naher Zukunft im Dialog zwischen FDP und Union weiter besprochen werden.
Kritisch äußerte sich Dürr zudem zu einem infrastrukturellen Sondervermögen, das schuldenfinanziert und umfassend gefasst ist. Seiner Meinung nach birgt ein solches Finanzierungsmodell das Risiko unklarer Verwendungsbereiche und könnte letztlich die Verlässlichkeit der Infrastrukturinvestitionen gefährden.