In der FDP ziehen personelle Veränderungen infolge der Enthüllungen rund um das umstrittene "D-Day"-Papier Konsequenzen nach sich. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sowie Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann traten von ihren Ämtern zurück, wie Parteikreise in Berlin bekanntgaben. Eine Entscheidung, die angesichts der Brisanz der Lage kaum überraschend kommt.
Bijan Djir-Sarai, 48-jähriger Generalsekretär der Partei, entschuldigte sich öffentlich für seine unwissentliche Fehlinformation bezüglich eines internen Dokuments. Trotz fehlender Kenntnis des Papiers erklärte Djir-Sarai, um Schaden von seiner und der Glaubwürdigkeit der FDP abzuwenden, politische Verantwortung zu übernehmen. Bereits tags zuvor hatte ein "D-Day"-Papier, das einen möglichen Ausstieg der FDP aus der Ampelkoalition skizziert, für Wirbel gesorgt.
In diesem Zusammenhang bot auch Reymann Parteichef Christian Lindner seinen Rücktritt an, um eine Neuausrichtung der Partei ohne Personalstreitigkeiten zu ermöglichen. Besonders im Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahlen sei dies von Bedeutung, so Reymann.
Das "D-Day"-Papier sorgte nicht nur inhaltlich, sondern auch aufgrund seiner Wortwahl für Kontroversen. Der Begriff "D-Day" wird historisch mit der alliierten Invasion in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs in Verbindung gebracht. Eine Wortwahl, die selbst in der eigenen Partei auf Kritik stieß. Franziska Brandmann, Vorsitzende der Jungen Liberalen, forderte den Rücktritt von Djir-Sarai und kritisierte den täuschenden Umgang mit Parteiinhalten.
Inmitten dieser turbulenten Ereignisse, die die FDP erschüttert haben, bleibt abzuwarten, wie sich die Partei in den kommenden Wochen aufstellt und ob es zu einer weiterführenden Diskussion über die inhaltliche Ausrichtung kommt.