03. Januar, 2025

Wirtschaft

FDIC und BlackRock auf Kollisionskurs: Deadline im Januar für Compliance-Maßnahmen

FDIC und BlackRock auf Kollisionskurs: Deadline im Januar für Compliance-Maßnahmen

Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und der Investmentgigant BlackRock stehen vor einer entscheidenden Auseinandersetzung im Januar. Der US-amerikanische Aufsichtsbehörde fordert verstärkte Kontrollen für Investoren, die signifikante Anteile an kleinen und mittelgroßen Banken halten. Dabei wurde BlackRock eine Frist bis zum 10. Januar gesetzt, um den vorgeschlagenen Compliance-Maßnahmen zuzustimmen, sobald das Unternehmen mehr als 10 Prozent der Aktien von FDIC-überwachten Banken besitzt.

Politiker und Regulierungsbehörden zeigen sich zunehmend besorgt über die wachsende Marktmacht von BlackRock, Vanguard und State Street, die durch enorme Kapitalflüsse in sogenannte »passive« Fonds gestärkt wurde. Kritiker befürchten, dass diese Fondsmanager Einfluss auf ökonomisch bedeutsame Unternehmen ausüben könnten, indem sie etwa Klimaschutzmaßnahmen forcieren.

Vanguard hat kürzlich einem Abkommen zugestimmt, das die Versicherung beinhaltet, als passiver Investor bei einer größeren Anzahl von Banken zu agieren, einschließlich jener, die Teil einer größeren Bankholding sind. Zudem hat sich das Unternehmen erstmals bereit erklärt, den spezifischen Aufsichtsmaßnahmen der FDIC zu unterliegen.

Im Gegensatz dazu äußerten BlackRock und andere der Investmentszene Bedenken über die verschärften Anforderungen der FDIC, die bestehenden Regulierungen der US-Notenbank kopieren, die Compliance-Kosten erhöhen und Bankaktien unattraktiv machen könnten. BlackRock bezeichnete den Vorschlag als schädlich für Investoren und die Kapitalflüsse in die Wirtschaft sowie als kontraproduktiv im Hinblick auf das aktuelle Regelwerk.

Anfang Dezember legte BlackRock einen eigenen Entwurf zu Passivitätsvereinbarungen ohne die von Vanguard akzeptierten Compliance-Maßnahmen vor. Der Aufsichtsbehörde wurde bis zum 10. Januar Zeit eingeräumt, auf ein ähnliches Abkommen mit BlackRock hinzuarbeiten.

Von dem Streit um die Passivitätsvereinbarungen sind 39 US-amerikanische Gemeinschafts- und Regionalbanken betroffen. Ursprünglich war die Frist auf den 31. Oktober festgesetzt worden. Nach der Amtseinführung von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten am 20. Januar erwartet man bei der FDIC eine neue Führung und zusätzliche Vorstandsmitglieder.

Weder BlackRock noch die FDIC gaben eine Stellungnahme ab. State Street ist von dem Konflikt nicht betroffen, da es als Bank bereits strenger reguliert ist.