28. November, 2024

Pharma

FDA-Nominierung: Ein Hauch von Revolution im Gesundheitswesen

FDA-Nominierung: Ein Hauch von Revolution im Gesundheitswesen

Die nominierten Leiter von Behörden agieren nicht im Alleingang, sondern legen ihre Pläne im Kongress vor, betont David Rochefort, Direktor für Regierungsangelegenheiten bei der in Connecticut ansässigen Revelation Pharma. Er unterstreicht zudem die Bedeutung erfahrener Spezialisten, die die Nominierten bei der Politikgestaltung beraten sollten.

Ein bemerkenswerter Name in der Diskussion ist Marty Makary. Der Chirurgie-Professor von der Johns Hopkins Bloomberg School hat in der Vergangenheit die Covid-19-Impfpflicht kritisiert und die FDA als politisch belastet bezeichnet. Rochefort sieht in Makary eine relativ unauffällige Ernennung, die im Senat wahrscheinlich bestätigt wird. Makarys Verständnis von Arzneimittelengpässen könnte in seiner neuen Rolle von Vorteil sein.

Nicht alle sind vollauf begeistert. Erik Wiklund, CEO des norwegischen Biotech-Unternehmens Circio, erklärt, dass viele in der Lebenswissenschaftsbranche Makarys Nominierung dennoch mit Erleichterung sehen. Trotz seiner limitierten Erfahrung im Pharmabereich bringt Makary als ärztlicher Fürsprecher des wissenschaftlichen Prozesses frischen Wind mit.

An anderer Stelle rückt Robert Francis Kennedy Jr. in den Fokus. Seine Berufung an die Spitze der HHS wird kontrovers diskutiert. Vor der US-Präsidentschaftswahl verkündete Kennedy in einem tweetkampflustig das Ende der "vermeintlichen Missstände" bei der FDA. Doch Experten, wie Ali Pashazadeh von Treehill Partners, sehen seine Aussagen als Wahlrhetorik und erwarten einen gemäßigteren Umgang.

Die Daten-Transparenz wird ein vorrangiges Thema der Trump-Regierung sein. Dabei offenbart die Nichtveröffentlichung von Ergebnissen aus klinischen Studien ein Defizit, das behoben werden soll. Erste Reaktionen aus der Pharmaindustrie erscheinen überzogen, da tiefgreifende Reformen eines breiten Konsenses bedürfen.

Die Bestätigung dieser Ernennungen durch den Senat steht jedoch noch aus. Mit einer knappen republikanischen Mehrheit könnten abweichende Stimmen innerhalb der Partei den Prozess beeinflussen. Laut politischen Beobachtern könnte dies eine Herausforderung für die Trump-Administration darstellen. Gleichzeitig ist die Erwartung groß, dass die Gesundheitsreform ein Kernelement der Trump-Agenda sein wird, die weitreichende Veränderungen im Gesundheitswesen anstrebt.

Die Reaktionen der Investoren spiegeln Unsicherheit wider, aber ebenso Potenzial für positive Veränderungen. Geschäftsleute halten sprichwörtlich den Atem an, bis Genaueres über die Agenda der Nominierten bekannt wird.