22. November, 2024

Technologie

FCC nimmt Unterseekabel ins Visier: Sicherheitsbedenken führen zu Regulierungsvorstoß

FCC nimmt Unterseekabel ins Visier: Sicherheitsbedenken führen zu Regulierungsvorstoß

Die Federal Communications Commission (FCC) der USA hat einstimmig für neue Vorschläge zur Regulierung von Unterseekabeln gestimmt, die nahezu den gesamten internationalen Internetverkehr bewältigen. Diese Entscheidung fällt vor dem Hintergrund wachsender Sicherheitsbedenken im Hinblick auf das globale Netzwerk, das sich aus über 400 dieser Unterwasserkabel zusammensetzt. Jessica Rosenworcel, die Vorsitzende der FCC, betonte die zunehmende Bedeutung dieser Infrastruktur angesichts des Ausbaus von Datenzentren, der Verbreitung von Cloud-Computing und der steigenden Bandbreitenanforderungen durch neue große Sprachmodelle. Die Kabel seien unverzichtbar und gleichzeitig verwundbar, zumal Berichte über Sabotageakte in der Ostsee und anderen Teilen der Welt zunehmen. Insbesondere Taiwan hatte beklagt, dass in 2023 zwei chinesische Schiffe die einzigen Internetverbindungskabel der Matsu-Inseln durchtrennt haben sollen. Auch im Roten Meer sollen Huthi-Angriffe für die Unterbrechung von Kabeln verantwortlich sein, die Europa und Asien verbinden. Während die Details solcher Vorfälle umstritten bleiben, erklärte Rosenworcel, dass die offenkundig publik gemachten Standorte dieser Einrichtungen sie zu einem Ziel machen. Chinesische Vertreter in Washington äußerten Bedenken gegenüber der zunehmenden politischen und sicherheitsbezogenen Bewertung dieser Infrastruktur, die ihrer Ansicht nach internationale Marktregeln störe und die Entwicklungsmöglichkeiten anderer, insbesondere Entwicklungsländer, einschränke. Im Rahmen der ersten umfassenden Überprüfung seit 2001 schlägt die FCC vor, ausländische Unternehmen vom Erwerb von Lizenzen für Unterseekabel zu verbieten, wenn diesen aus Sicherheitsgründen bereits Telekommunikationslizenzen vorenthalten wurden. Auch der Einsatz von Geräten oder Diensten auf der Sanktionsliste der FCC, die Unternehmen wie Huawei, ZTE, China Telecom und China Mobile umfasst, soll untersagt werden. FCC-Kommissar Geoffrey Starks unterstrich, dass in Erwägung gezogen werde, auch auf andere Listen wie die des Handelsministeriums zuzugreifen, um Unternehmen von Lizenzen auszuschließen. China strebe offen an, den Markt zu kontrollieren und damit den Fluss von Daten weltweit zu steuern, warnte Starks. Eine Gruppe von US-Senatoren fordert Präsident Joe Biden auf, die bestehenden Schwachstellen der globalen Unterseekabelinfrastruktur, einschließlich Sabotagegefahr durch Russland und China, zu überprüfen.