Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat Lebensversicherer wegen langsamer Bearbeitung von Todesfallansprüchen kritisiert. Die FCA fordert die Versicherer auf, verstärkt digitale Prozesse zu nutzen, um die Geschwindigkeit zu erhöhen und die Überwachung der Reaktionszeiten zu verbessern. Nach einer Überprüfung, die Daten von 15 Versicherungsunternehmen einschloss und drei Viertel des Lebensschutz-Marktes repräsentiert, stellte die FCA fest, dass einige Unternehmen bis zu vier Monate benötigen, um einen Anspruch zu bearbeiten. Die meisten Insurer konnten während des Untersuchungszeitraums ihre eigenen Leistungsstandards für Todesfallansprüche nicht einhalten, was zu Verzögerungen und schlechten Ergebnissen für Kunden führte. Verbraucher könnten finanziellen Verlust, Unannehmlichkeiten und emotionale Belastungen durch schlechte Kundenservices erleben, so die FCA. Zudem könnte das Vertrauen der Verbraucher in die Versicherer sinken. Die FCA betonte, dass Versicherer verpflichtet sind, fair und zügig bei der Bearbeitung von Ansprüchen zu agieren und die besten Interessen der Verbraucher zu berücksichtigen. Die Aufsichtsbehörde plant, durch regelmäßige Interaktionen sicherzustellen, dass die Erwartungen erfüllt werden, Lücken in der Compliance identifiziert werden und angemessene Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen werden. Schwierigkeiten bei der Rekrutierung und Bindung erfahrener Mitarbeiter, insbesondere von Schadensprüfern, behindern die Versicherer. Zudem dauert es bis zu einem Jahr, bis neues Personal vollständig kompetent ist. Eine verstärkte Digitalisierung, wie beispielsweise die elektronische 'Todesbestätigung', könnte helfen, Prozesse zu beschleunigen. Allerdings erfordert dies von den Versicherern eine höhere Risikotoleranz in Bezug auf die benötigte Dokumentation. Die FCA stellte auch fest, dass Versicherer Defizite bei der Überwachung der Geschwindigkeit und Standards ihrer Dienstleistungen aufwiesen.