15. Januar, 2025

Wirtschaft

FCA fordert Erleichterungen für Kontoeröffnungen: Banken in der Pflicht

FCA fordert Erleichterungen für Kontoeröffnungen: Banken in der Pflicht

Die Financial Conduct Authority (FCA) hat in einem kürzlich veröffentlichten Bericht Banken, Bausparkassen und Zahlungsdienstleister dazu aufgerufen, mehr Unterstützung für Personen ohne Bankkonto zu bieten. Trotz bereits bestehender Bemühungen sollen diese Institutionen ihre Ansätze verbessern und verstärkt mit Obdachlosenorganisationen zusammenarbeiten, um den Bedürfnissen der besonders vulnerablen Kunden gerecht zu werden.

Grundlegende Bankkonten, die ohne Überziehungsmöglichkeiten Zahlungen ermöglichen, stehen im Fokus. Die FCA hebt hervor, dass viele Anbieter die Antragsprozesse erleichtern könnten. Eine Überprüfung der Ablehnungs- und Schließungspraxis von Konten wird ebenfalls angeraten, wobei besonders auf die Bedürfnisse von schutzbedürftigen Verbrauchern eingegangen werden soll.

Ein weiteres Anliegen der Behörde ist die Akzeptanz alternativer Identifikationsformen, damit niemand nur aufgrund fehlender Standardausweise den Zugang zu einem Konto verwehrt bleibt. Transparent gestaltete Kommunikation seitens der Anbieter ist entscheidend, insbesondere wenn ein Konto geschlossen oder nicht genehmigt wird.

Zur Unterstützung der Bemühungen hat die FCA unabhängige, qualitative Forschungsergebnisse veröffentlicht, die Aufschluss über die Erfahrungen finanziell am stärksten ausgegrenzter Konsumenten beim Zugang zu Finanzprodukten und -dienstleistungen geben. Diese Erkenntnisse sollen der Branche zeigen, wie effektive Unterstützung aussehen kann.

Sheldon Mills, Geschäftsführender Direktor der FCA für Verbraucher und Wettbewerb, kommentierte: „Wir haben Beispiele wirklich guter Praxis gesehen, aber auch Bereiche mit Verbesserungspotenzial. Unser Ziel ist es, durch den Austausch dieser Erfahrungen konsistentere Ergebnisse zu erzielen. Verbraucher sollen wissen, welche Konten für sie infrage kommen, und vulnerable Gruppen sollen mehr Unterstützung erhalten.“

Der Bericht betont zudem, dass auch andere Organisationen wie Pfandleiher, Wohltätigkeitsvereine und die Erwachsenenunterhaltungsbranche Schwierigkeiten beim Zugang zu Konten haben. Die FCA fordert daher klare und durchdachte Definitionen des Reputationsrisikos seitens der Anbieter. Auch wenn ihr Handlungsbereich bei Geschäfts- und Wohltätigkeitskunden eingeschränkt ist, bleibt das Anliegen bestehen.

Ein positives Detail: Bisher fand die FCA keine Belege dafür, dass Konten aufgrund rechtmäßig geäußerter politischer Meinungen geschlossen wurden. Firmenleiter wurden nun aufgefordert, persönlich für die Einhaltung der Regeln zu bürgen.