Der Kryptowettenmarkt steht erneut im Fokus der US-amerikanischen Behörden: Die Bundespolizei FBI hat das Zuhause von Shayne Coplan, Geschäftsführer der Krypto-Wettplattform Polymarket, im Herzen New Yorks durchsucht. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden sowohl das Mobiltelefon als auch Computer des 26-jährigen CEOs beschlagnahmt. Polymarket vermutet hinter diesen Maßnahmen eine Reaktion auf die überwältigende Unterstützung für Donald Trump, die Nutzer auf ihrer Plattform während der kürzlich abgehaltenen US-Präsidentschaftswahlen zum Ausdruck brachten.
Shayne Coplan nahm über die Plattform X Stellung und äußerte sich besorgt über das Vorgehen der aktuellen Regierung. Er sieht in deren Handeln einen Versuch kurz vor Schluss, Unternehmen zu attackieren, die möglicherweise politisch unerwünscht sind. Dabei betonte er Polymarkets Haltung als unparteiische Plattform und kritisierte die Regierung für mangelnde wirtschaftliche Weitsicht im Umgang mit Start-ups.
Das US-Justizministerium untersucht Berichten zufolge, ob Polymarket US-Bürgern unrechtmäßige Wettmöglichkeiten angeboten hat. Seitens Polymarket wurde zu diesen Vorwürfen keine Stellungnahme abgegeben, jedoch verurteilte ein Sprecher die FBI-Durchsuchung als klaren politischen Racheakt der scheidenden Administration. Eine Festnahme von Shayne Coplan erfolgte nicht.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Plattform kurz vor den Wahlen aufgrund außergewöhnlicher Wetten: Ein unbekannter französischer Trader, der als "Polymarket-Wal" bekannt ist, platzierte hohe Summen auf einen Sieg Trumps und konnte dadurch über 46 Millionen Dollar Gewinn einfahren. Solche Wetten hatten die potenziellen Wahlergebnisse von Trump überproportional gut aussehen lassen, was einige Beobachter befürchten ließ, dass die Integrität der Wahl gefährdet wurde.