Die Formel 1 erlebt in dieser Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Während Liberty Media zu Beginn mit dominanten Vorstellungen von Red Bull und deren Starfahrer Max Verstappen rechnete, änderte sich das Bild im Verlauf der bisher längsten Saison mit 24 Rennen drastisch. Nachdem Verstappen die ersten Rennsiege in Bahrain und Saudi-Arabien souverän nachhause brachte, sorgten schnell eine aufholende Konkurrenz und Regenrennen, wie der Große Preis von Brasilien, für spannungsreiche Abwechslung. Überraschenderweise kämpft Red Bull nicht mehr um den Konstrukteursmeistertitel und liegt hinter McLaren und Ferrari, was auch Auswirkungen auf die Preisgelder hat. Ein wesentlicher Grund für den ausgeglichenen Wettbewerb ist das neue Regelwerk von 2022, das das Überholen erleichtern sollte. Auch wenn Red Bull dies anfangs meisterhaft umsetzte und damit die letzten Titel gewann, geriet das Team nach radikalen Entscheidungen für 2024 ins Hintertreffen. Zudem zog sich der kreative Kopf Adrian Newey aus dem Formel-1-Designteam zurück und wird ab der kommenden Saison für Aston Martin arbeiten. McLaren hat sich als das konstanteste Team herausgestellt. Fahrer wie Lando Norris und Oscar Piastri haben durch beeindruckende Leistungen mehrere Rennen gewonnen und sorgen für Begeisterung. Das Team mischt seit dem Rennen in Miami vorne mit. Doch trotz dieser Erfolge liegt Norris im Fahrertableau mit über 60 Punkten Rückstand auf Verstappen. Die Entscheidung von McLaren, keine Teamorder zu geben, könnte Norrises Chancen geschmälert haben. Dennoch verfolgt Teamchef Andrea Stella eine langfristige Strategie, die den Erfolg in den kommenden Jahren sichern soll. Ironischerweise könnte sich dieses Vorgehen für Ferrari auszahlen, deren Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz zuletzt stark auftrumpften. Für die kommende Saison, bei der auch Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari wechseln wird, sind die Hoffnungen groß. Mercedes hat eine durchwachsene Saison erlebt, mit Höhenflügen wie in Silverstone und Ungarn, aber auch Tiefen. Mit der Aussicht auf neue Regeln ab 2026 und potenziell nachhaltigere Ansätze könnte die Saison 2024 der Formel 1 jeglichen Nervenkitzel bieten, den Fans sich wünschen.