09. Januar, 2025

Wirtschaft

Familienunternehmen in Deutschland: Ein turbulenter Blick in die Zukunft

Familienunternehmen in Deutschland: Ein turbulenter Blick in die Zukunft

Die wirtschaftlichen Aussichten für deutsche Familienunternehmen trüben sich zunehmend ein. Laut einer aktuellen Erhebung der Verbände Familienunternehmer und Junge Unternehmer erwarten lediglich 31 Prozent der Betriebe für das Jahr 2025 ein Wachstum. Noch im Vorjahr waren es 34 Prozent und 2023 sogar 40 Prozent. "Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Wachstums- und Investitionskrise", erläutert Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer.

Erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2011 übersteigt der Anteil der Unternehmer, die Arbeitsplätze abbauen wollen, mit 28 Prozent die derjenigen, die neue Stellen schaffen möchten, die bei 19 Prozent liegen. Ostermann betont: Diese Entwicklung durchdringt den Arbeitsmarkt in seiner gesamten Bandbreite.

Besonders alarmierend ist auch, dass 24 Prozent der Unternehmen keine Auszubildenden mehr aufnehmen – ein Rekordwert. An der Spitze der drängendsten Probleme rangiert die Bürokratie durch umfangreiche Berichtspflichten, gefolgt von steigenden Sozialabgaben. Weitere Hindernisse sehen Unternehmer in der Starrheit des Arbeitsrechts, den hohen Energiekosten und dem anhaltenden Fachkräftemangel.

Ostermann formuliert eine klare Forderung: Die größte Herausforderung für jeden neuen Kanzler besteht darin, die Wirtschaft ohne zusätzliche Schulden wieder in Schwung zu bringen. Eine auf Marktkräfte und Innovationsfähigkeit ausgerichtete Wirtschaftspolitik sei unverzichtbar. Durch die erdrückende Bürokratie, hohe Steuern und eine steigende Abgabenlast stünden Investitionen in Deutschland sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem Prüfstand. Die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar rücken die wirtschaftspolitischen Themen ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte.