22. Dezember, 2024

Wirtschaft

Familie Schaeffler bereitet Weg für Megafusion mit Vitesco

Familie Schaeffler bereitet Weg für Megafusion mit Vitesco

Ein historischer Schritt ist vollzogen: Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag hat die Aktionärsriege der Schaeffler AG die Weichen für die Großfusion mit Vitesco Technologies gestellt. Die Aktienstruktur des renommierten Industrie- und Autozulieferers wurde dabei zugunsten der bevorstehenden Fusion reformiert, sodass künftig nur noch stimmberechtigte Stammaktien ausgegeben werden.

In der Vergangenheit waren sämtliche Stammaktien im festen Besitz der Gründerfamilie Schaeffler, vertreten durch Georg Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann. Letztere hat sich nach einem erfüllten Lebenswerk aus der aktiven Geschäftswelt zurückgezogen. Durch diesen Schritt verzichtet die Familie auf ein maßgebliches Privileg und legt den Grundstein für eine Verschmelzung mit Vitesco Technologies, wobei die Familie weiterhin die Mehrheit von 70 Prozent an dem fusionierten Unternehmen beansprucht, während die restlichen 30 Prozent den Weg in den Streubesitz finden sollen.

Die endgültige Entscheidung zur Fusionierung der beiden Unternehmen, aus welcher eines der größten Zulieferunternehmen Deutschlands mit einem Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro, 120.000 Mitarbeitern und über 100 Fabriken weltweit erwachsen würde, ist für die Hauptversammlungen beider Gesellschaften für Ende April angesetzt.

Vitesco Technologies, das erst 2021 als Spezialist für Elektroantriebe von der Schaeffler-Schwestergesellschaft Continental abgekoppelt und an die Börse gebracht wurde, ist dabei eine nicht zu unterschätzende Größe im Fusionspuzzle. Schaeffler hatte bereits fast 89 Prozent der Vitesco-Anteile gesichert, nachdem das Angebot pro Aktie auf 94 Euro nach erster Kritik erhöht wurde.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Schaeffler beabsichtigt, an seiner Dividendenpolitik festzuhalten und eine unveränderte Dividende von 0,45 Euro je Vorzugsaktie für das vergangene Jahr auszuschütten. Zudem ist geplant, die Ausschüttungsquote zu steigern und künftig zwischen 40 und 60 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszukehren.