Der Übernahmekampf um das japanische IT-Unternehmen Fuji Soft gewinnt weiter an Spannung. Die Gründerfamilie, vertreten durch Hiroshi Nozawa, hat erneut ihre Unterstützung für das Angebot der Private-Equity-Firma Bain Capital bekräftigt. Dieses Angebot steht im Gegensatz zur Haltung des Vorstands von Fuji Soft, der das konkurrierende Übernahmeangebot des Rivalen KKR bevorzugt.
In einem intensiven Bieterwettstreit mit KKR hatte Bain in der vergangenen Woche 9.600 Yen pro Aktie geboten, das sind 1,6 Prozent mehr als KKRs Angebot von 9.451 Yen. Doch der Vorstand von Fuji Soft lehnte das höhere Angebot ab und stärkte KKR den Rücken. Dies veranlasste Bain und Nozawa, die Unabhängigkeit des vom Aufsichtsrat eingesetzten Sonderausschusses in Frage zu stellen.
Nozawa äußerte sich besorgt über den Auswahlprozess der Ausschussmitglieder und kritisierte, dass der Ausschuss seinen eigentlichen Zweck aus den Augen verloren habe. Er betonte jedoch, dass weder Bain noch er feindliche Absichten gegenüber dem Management hegen.
Fuji Soft selbst wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen, während KKR für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar war. Nozawa und seine Familie besitzen 18,6 Prozent der Anteile an Fuji Soft, während KKR in einer ersten Ausschreibungsrunde 33,9 Prozent sichern konnte und dabei ein früheres höheres Angebot von Bain überbot.
Die Zurückweisung von Bains Angebot durch Fuji Soft wurde damit begründet, dass die Beteiligung zweier großer Aktionäre die Führungsentscheidungen beeinträchtigen könnte und Bains Übernahmeversuch nicht vor Ablauf von drei Monaten abgeschlossen wäre. Bain verfolgt das Ziel, 50,1 Prozent der Fuji-Soft-Aktien zu erwerben und beabsichtigt, das Unternehmen im Einklang mit der derzeitigen Geschäftsführung zu führen.