Die Zahl der gefälschten Banknoten hat in Deutschland im vergangenen Jahr signifikant zugenommen und den höchsten Stand seit 2017 erreichen. Insgesamt wurden 72.413 gefälschte Scheine aus dem Verkehr gezogen, was einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zunahme spiegelt sich auch im Euroraum wider, wo die Menge an sichergestelltem Falschgeld um 18,6 Prozent auf 554.000 Scheine anstieg.
Laut Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, bedeutet die Erhöhung jedoch nicht, dass die Fälschungen besser geworden sind. Im Gegenteil, die Qualität der Blüten ist oftmals so minderwertig, dass sie leicht zu erkennen sind. Besonders 10- und 20-Euro-Scheine mit Aufdruck wie "MovieMoney" oder "Prop copy" sind im Umlauf, die als Spielgeld oder Filmrequisite im Internet angeboten werden.
Interessanterweise ist die Schadenssumme durch Falschgeld in Deutschland trotz der gestiegenen Anzahl gefälschter Scheine gesunken. Aufgrund weniger im Umlauf befindlicher 200- und 500-Euro-Scheine verringerte sich der Schaden von 5,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 4,5 Millionen Euro. Diese Schadenssumme ist die vierthöchste der letzten 20 Jahre, während sie europaweit von 25 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro stieg.
Die Bundesbank sieht das Risiko für den Einzelnen als relativ gering an. Durchschnittlich entfielen in Deutschland neun gefälschte Banknoten auf 10.000 Einwohner, europaweit waren es 16 je 10.000. Da Falschgeld nicht ersetzt wird, warnt die Bundesbank vor dem Versuch, Blüten weiterzugeben, da dies illegal ist. Stattdessen sollten sie der Polizei oder der Bundesbank übergeben werden.