19. September, 2024

Wirtschaft

Fall Menendez: Netflix setzt mediales und juristisches Echo in Gang

Fall Menendez: Netflix setzt mediales und juristisches Echo in Gang

Nach mehr als drei Jahrzehnten erregt der Fall Menendez erneut öffentliche und juristische Aufmerksamkeit. Lyle und Erik Menendez, die 1989 ihre Eltern Jose und Kitty Menendez in der luxuriösen Familienvilla in Beverly Hills ermordeten, stehen im Mittelpunkt der neuen Netflix-Serie "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story". Diese Neuauflage stammt von keinem Geringeren als Ryan Murphy, berühmt für seine Interpretationen realer Kriminalfälle.

Murphys neue Serie, in der Nicholas Alexander Chavez und Cooper Koch die Brüder verkörpern, geht am Donnerstag an den Start. Die Eltern spielen Javier Bardem und Chloë Sevigny. Dies ist bereits die zweite Staffel der "Monsters"-Anthologie, deren erste Staffel den Serienmörder Jeffrey Dahmer thematisierte.

Seit dem Verbrechen 1989 hat sich die öffentliche Wahrnehmung des Falls stark gewandelt. Dokumentarfilme, Podcasts und Serien wie "Law & Order" haben dazu beigetragen, dass sich die kulturelle Haltung und das Verständnis für den Missbrauch, dem die Brüder ausgesetzt waren, weiterentwickelt haben.

Am 20. August 1989 betraten Lyle und Erik das Wohnzimmer und erschossen ihre Eltern mit 12-Gauge-Schrotflinten. Ihre Versuche, ein Alibi zu schaffen – wie der Besuch eines Filmfestivals – waren letztlich erfolglos. Eine Tippgeberin, die von den Brüdern bei ihrem Psychologen belauscht hatte, führte zur ersten Verhaftung im März 1990. Nach einem öffentlichkeitswirksamen und später erneut aufgegriffenen Prozess wurden die Brüder 1996 zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt.

In der jüngsten Vergangenheit hat der Fall durch den Autor Robert Rand neuen Auftrieb erhalten. Neue Dokumentationen und Enthüllungen, darunter die 2023 erschienene Peacock-Doku "Menendez + Menudo: Boys Betrayed", bringen weitere Anschuldigungen gegen Jose Menendez ans Licht. Rand fand unter anderem einen Brief von Erik an seinen Cousin, der den sexuellen Missbrauch durch den Vater beschreibt.

Dank der wachsenden sozialen Medien-Anhänger, die für die Brüder eintreten, wurde im Mai 2023 eine neue Petition eingereicht, um ihre Verurteilung aufgrund neuer Beweise zu überprüfen. Die Geschichte der Menendez-Brüder bleibt daher nicht nur ein Fall vergangener Tage, sondern ein lebendiges und sich entwickelndes Thema aktueller Diskussionen.