19. September, 2024

Wirtschaft

Fachleute warnen vor ökonomischen Einbrüchen durch Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen

Fachleute warnen vor ökonomischen Einbrüchen durch Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen

Wirtschaftsexperten schlagen Alarm angesichts der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. In einer umfangreichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 185 Ökonomen prognostizieren mehr als 78 Prozent der Befragten negative oder sogar sehr negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland. Positive Effekte erhoffen sich hingegen nur rund drei Prozent der Experten.

„Diese unmissverständliche Einschätzung der Wirtschaftsexperten, dass die Unterstützung radikaler Parteien der ökonomischen Position schwer schaden wird, sollte als dringender Weckruf für die Bevölkerung dienen“, erklärt Niklas Potrafke, der Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. Potrafke betont, wie stark Wahlergebnisse die wirtschaftlichen Erwartungen beeinflussen können.

Besonders besorgniserregend sei die prognostizierte Abnahme der Attraktivität dieser Bundesländer für Fachkräfte aufgrund der Wahlerfolge der AfD. Fast 84 Prozent der befragten Ökonomen erwarten hier negative oder sehr negative Folgen. Nur drei Prozent sehen eine positive Entwicklung. Ebenso kritisch wird die Investitionsbereitschaft der Unternehmen bewertet, bei der 77 Prozent der Befragten negative Effekte vorhersagen und knapp zwei Prozent positive Auswirkungen sehen.

Doch nicht nur die AfD bereitet den Experten Kopfzerbrechen. Auch die Resultate der BSW werden als Alarmsignal gewertet. Rund 60 Prozent der Befragten sehen negative Folgen für den Wirtschaftsstandort, während lediglich knapp zwei Prozent optimistisch gestimmt sind. Ifo-Forscher Aaron Günther merkt an: „Die Auswirkungen des BSW-Wahlerfolgs auf die wirtschaftliche Entwicklung werden jedoch als etwas weniger schwerwiegend im Vergleich zur AfD betrachtet.“

Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man die Umfrageergebnisse zwischen Sachsen und Thüringen vergleicht. In Sachsen rechnen 67 Prozent der Befragten mit negativen Konsequenzen, während nur drei Prozent positive Erwartungen haben. In Thüringen fällt die Einschätzung noch negativer aus: 74 Prozent erwarten schädliche Effekte und lediglich zwei Prozent sehen positive Aspekte.