Der kontinuierliche Rückgang an qualifizierten Fachkräften in Deutschlands Kindertagesstätten gibt Grund zur Sorge. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass vermehrt Personen ohne formale pädagogische Ausbildung in die Erziehung eingebunden werden. Bildungsexpertin Anette Stein warnt, dass eine dauerhafte Absenkung der Fachkraftquote trotz der derzeitigen Engpässe nicht zur Norm werden dürfe. Die Arbeitsgruppe Frühe Bildung von Bund und Ländern setzt langfristig auf eine Fachkraftquote von 85 Prozent pro Kita-Team. 2023 erreichte jedoch nur knapp ein Drittel der Teams die empfohlene Quote von über acht Fachkräften pro zehn Erzieher. Im Jahr 2017 lagen diese Zahlen noch bei 41 Prozent. Besonders dramatisch zeigt sich der Rückgang in Bundesländern wie Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Parallel zur Studie gab eine Befragung unter 21.600 Kita-Beschäftigten Einblicke in die Arbeitsbedingungen. Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich regelmäßig überlastet und erwägt, den Beruf kurzfristig zu verlassen. Das Abwanderungsrisiko ist speziell bei jungen Fachkräften zwischen 26 und 30 Jahren besonders hoch, was die zukünftige Entwicklung der Branche zusätzlich erschwert.
Wirtschaft
Fachkräftemangel in Kitas: Tendenz zu weniger qualifiziertem Personal beunruhigt Experten
