Die jüngste Untersuchung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bringt interessante Einsichten in die aktuelle Problematik des Fachkräftemangels in Deutschland. Die wirtschaftliche Flaute hat dazu geführt, dass der Arbeitskräftemangel für viele Unternehmen weniger drängend erscheint. Dennoch bleibt ein generelles Aufatmen aus.
Laut der Umfrage von mehr als 23.000 Firmen gelingt es 43 Prozent der Unternehmen derzeit nicht, ihre offenen Stellen vollständig zu besetzen, da es an passenden Fachkräften mangelt. Dies markiert einen Rückgang um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und ein Minus von zehn Prozentpunkten gegenüber 2022.
In der Rangliste der Geschäftsrisiken liegt der Fachkräftemangel derzeit nur noch auf Rang vier. An erster Stelle steht die Inlandsnachfrage, gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den Arbeitskosten. Für die Unternehmen erweisen sich die hohen Energiekosten, wirtschaftspolitische Unsicherheiten und der zunehmende internationale Wettbewerb als größere Herausforderungen, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der DIHK, Achim Dercks.
Ungeachtet der aktuellen Zahlen besteht weiterhin ein branchenübergreifender Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Besondere Engpässe sind in der Bauwirtschaft, in diversen Dienstleistungsbereichen, dem Maschinenbau und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektrischer und optischer Erzeugnisse zu verzeichnen. Zudem finden viele Dienstleistungsbranchen wie Reinigungsdienste, Sicherheit, Transport und Gastronomie kaum Personal ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Während qualifizierte Fachkräfte in diesen Bereichen eine zentrale Rolle spielen, bestehen auch Beschäftigungsmöglichkeiten für unqualifizierte Arbeitskräfte.