12. März, 2025

Wirtschaft

Fachkräftemangel als Existenzbedrohung für Mittelstand: KfW-Umfrage sorgt für Aufsehen

Fachkräftemangel als Existenzbedrohung für Mittelstand: KfW-Umfrage sorgt für Aufsehen

Der deutsche Mittelstand steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Der akute Fachkräftemangel bringt zahlreiche Unternehmen an ihre Grenzen und weckt Existenzängste. Eine aktuelle Umfrage der KfW-Bank zeigt alarmierende Zahlen: Fast 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen rechnen in den nächsten fünf Jahren mit Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Für ein Drittel dieser Firmen stellt der Arbeitskräftemangel eine mittel- bis langfristige Gefährdung ihrer Existenz dar. Kleinere Unternehmen sind dabei besonders betroffen. Die geografische Analyse verdeutlicht, dass 39 Prozent der mittelständischen Unternehmer in Ostdeutschland um den Fortbestand ihrer Betriebe bangen, während im Westen diese Sorge bei 31 Prozent liegt. Einen besonderen Engpass spürt das Baugewerbe, wo immerhin 10 Prozent der Befragten ihre Existenz mittel- bis langfristig 'auf jeden Fall' bedroht sehen, während weitere 29 Prozent von einer 'eher' bedrohten Zukunft sprechen. Unternehmen, die mit Personalmangel kämpfen, planen oft, weniger Aufträge anzunehmen und ihre Dienstleistungen in Verfügbarkeit und Umfang einzuschränken. Doch um der Problematik entgegenzuwirken, beabsichtigen fast 80 Prozent der betroffenen Firmen, ihre Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter zu erhöhen. Gehälter werden dabei gerne angehoben, wie 67 Prozent angeben, während 59 Prozent eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten und -orte erwägen. Auch Weiterbildungen stehen bei 53 Prozent der Unternehmen auf dem Programm. Mittelständler zeigen jedoch weniger Interesse am Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, der nur von 22 Prozent verfolgt wird. Die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte wird von 25 Prozent in Betracht gezogen. KfW-Ökonomin Elisabeth Grewenig betont, dass der demografische Wandel die Anstrengungen der Unternehmen allein nicht auffangen könne. Sie fordert eine verstärkte Rolle der Politik bei der Stärkung von Ausbildungsangeboten und eine Intensivierung der betrieblichen Weiterbildung, um dem Fachkräftemangel effektiv zu begegnen.