Die Federal Aviation Administration (FAA) hat alle US-amerikanischen Fluggesellschaften aufgefordert, Flüge nach Haiti für einen Zeitraum von 30 Tagen einzustellen. Diese Maßnahme folgt auf Zwischenfälle, bei denen am Montag zwei Passagierflugzeuge von Kugeln getroffen wurden. Die FAA betont, dass die Entscheidung aus Sorge um die Flugsicherheit aufgrund der anhaltenden Sicherheitsinstabilität getroffen wurde.
Berichten zufolge wurde eine Maschine von Spirit Airlines, die auf dem Weg in die haitianische Hauptstadt war, von Schüssen getroffen und musste daher nach Santiago in die benachbarte Dominikanische Republik umgeleitet werden. Eine Flugbegleiterin erlitt bei diesem Vorfall Verletzungen, während die Passagiere unversehrt blieben. Ein weiteres Flugzeug von JetBlue Airways, das aus Port-au-Prince nach New York zurückkehrte, zeigte bei der Ankunft Einschusslöcher.
In Reaktion auf die Vorfälle hat JetBlue Airways bereits alle Flüge nach und von Haiti bis zum 2. Dezember ausgesetzt. Auch Spirit Airlines hat das betroffene Flugzeug außer Betrieb genommen. Diese Entwicklungen geschehen vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt in der Region, bei der bewaffnete Banden in der Hauptstadt zuletzt auch Flugobjekte ins Visier genommen haben. Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Angriffen ein, bei denen erst im letzten Monat ein Hubschrauber der Vereinten Nationen über Port-au-Prince beschossen wurde.
Inmitten dieser turbulenten Zeiten hat Haiti einen neuen Premierminister: Alix Didier Fils-Aime ist mit dem Versprechen angetreten, die Sicherheitslage zu stabilisieren. Der neue Premier wurde von Haitis Übergangsrat ernannt und folgt Garry Conille nach, der nur sechs Monate im Amt war.