Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins zum fünften Mal seit Sommer 2024 zu senken, hat umgehend für Bewegung an den Märkten gesorgt. Insbesondere deutsche Staatsanleihen profitierten von dieser Maßnahme, was sich in einem Anstieg des Euro-Bund-Futures um 0,44 Prozent auf 131,84 Punkte niederschlug. Parallel dazu sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,53 Prozent. Die Zinsentscheidung selbst kam nicht überraschend: Der Einlagensatz wurde um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 2,75 Prozent gesenkt. Experten hatten diesen Schritt weitgehend erwartet und gehen zudem davon aus, dass in der kommenden Sitzung der EZB erneut mit einer Senkung zu rechnen ist. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, kommentierte, dass die Ankündigungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump keine nennenswerten Auswirkungen auf die europäische Geldpolitik haben. Trotz wiederholter Drohungen mit Zöllen auf Europäische Waren bleibe die EU wirtschaftlich bedeutsam genug, um bisher unbeeindruckt zu bleiben. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone, wie ein unerwarteter Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, konnten den Höhenflug der Staatsanleihen ebenfalls nicht bremsen. Europaweit stagnierte die Wirtschaft, was der Stabilität des Euro jedoch nicht schadete.