02. Oktober, 2024

Wirtschaft

EZB-Zinssenkung im Oktober: Euro unter Druck

EZB-Zinssenkung im Oktober: Euro unter Druck

Der Euro verzeichnete am Dienstag einen Rückgang, was auf gestiegene Erwartungen einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Oktober zurückzuführen ist. Im New Yorker Handel notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt bei 1,1069 US-Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1086 US-Dollar fest, nachdem er am Montag noch bei 1,1196 US-Dollar gelegen hatte. Dies bedeutete einen Anstieg des Dollarwerts, erhoben auf 0,9020 Euro, verglichen mit 0,8931 Euro am Vortag. Die angespannte Lage im Nahen Osten, insbesondere nach einem erneuten Angriff des Iran auf Israel, beeinflusste den Devisenmarkt kaum.

Erstmals seit über drei Jahren sank die Inflation in der Eurozone im September unter die Marke von 2 Prozent. Die jährliche Inflationsrate fiel von 2,2 Prozent im Vormonat auf 1,8 Prozent. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von genau zwei Prozent an.

Dass die Inflationsrate heute deutlich unter das Ziel der EZB gesunken ist und jüngste Einkaufsmanagerindizes Konjunktursorgen signalisierten, eröffnet der EZB laut Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank, ein Zeitfenster für einen zusätzlichen Zinsschritt. Er bezieht sich dabei auch auf EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die am Montag vor dem Europäischen Parlament die Möglichkeit einer Zinssenkung angedeutet hatte. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten nun im Oktober eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.

Die am Nachmittag veröffentlichten Industriedaten aus den USA enttäuschten leicht. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex stagnierte im September und wies keine erwartete Verbesserung auf, wodurch weiterhin eine Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung signalisiert wird.