01. Januar, 2025

Wirtschaft

EZB-Zinspolitik drückt Sparzinsen in den Keller

EZB-Zinspolitik drückt Sparzinsen in den Keller

Die Sparzinsen in Deutschland erleben derzeit einen deutlichen Rückgang, was vor dem Hintergrund des jüngsten Zinskurses der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum überrascht. Wie Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, betont, nähert sich die Zinsentwicklung einem Tiefpunkt, obwohl dieser noch nicht ganz erreicht sei.

Aktuelle Festgeldangebote mit einer Laufzeit von zwei Jahren bieten laut Verivox-Daten im Durchschnitt 2,27 Prozent Zinsen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Höchststand von 3,39 Prozent im November 2023. Der Abwärtstrend hält seitdem unvermindert an. Für Sparer bietet auch das Verbraucherportal Biallo.de nützliche Informationen zur Verzinsung.

Die Europäische Zentralbank hat nach einer Phase des stärksten Zinsanstiegs seit 25 Jahren begonnen, die Leitzinsen wieder zu senken, wodurch sich Sparangebote ebenfalls verteuern. So wurde der Einlagenzins in mehreren Schritten von 4,0 Prozent auf 3,0 Prozent gesenkt. Eine weitere Senkung des Leitzinses wird für 2025 erwartet, da die Inflation abgeklungen ist und niedrigere Zinsen der schwachen Konjunktur Auftrieb verleihen könnten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat kürzlich signalisiert, dass weitere Zinssenkungen zu erwarten seien.

Nicht nur das Festgeld, auch die Tagesgeldzinsen sind unter Druck geraten, wenn auch mit einer leichten Verzögerung. Die Zinsen für täglich fällige Einlagen stiegen bis März 2024, bevor sie auf einem Niveau von etwa 1,75 Prozent verharrten und seit der ersten EZB-Leitzinssenkung im Juni kontinuierlich nach unten tendieren. Derzeit bringen Tagesgeldkonten im Durchschnitt nur noch 1,60 Prozent ein.

Eine Vielzahl von Banken und Sparkassen bietet noch niedrigere Zinssätze, viele davon sogar nur 0,25 Prozent oder weniger. Laut Maier ist die Zinsrallye an vielen Sparerinnen und Sparern komplett vorbeigegangen. Wer bei seiner Hausbank kaum Zinsen erhält, sollte sich nach lukrativeren Angeboten umsehen, da große Sprünge in Zukunft unwahrscheinlich sind.