12. Dezember, 2024

Wirtschaft

EZB zieht Zinskarte: Wirkung am Aktienmarkt bleibt aus

EZB zieht Zinskarte: Wirkung am Aktienmarkt bleibt aus

Mit erwartungsvollen Blicken richteten sich die Anleger am Donnerstag auf den deutschen Aktienmarkt, als die Europäische Zentralbank (EZB) zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins senkte. Besonders prickelnd fanden Anleger die Entwicklung jedoch nicht, da der DAX den Handelstag fast unverändert beschloss – er stieg um minimale 0,13 Prozent auf 20.426,27 Punkte. Anders erging es dem MDax, der leicht einbüßte und bei 26.812,99 Zählern um 0,43 Prozent fiel. Grund für die Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte sei die merklich flauer gewordene Konjunktur im Euroraum, die die EZB mit einer Anpassung der Inflations- und Wachstumsprognosen untermauerte. Unterm Strich sehen Volkswirte trotz dieses Schritts weiteren Handlungsbedarf: Die Notenbank wird laut ihren Prognosen die Zinsen wohl im kommenden Jahr erneut senken müssen. Dies geschieht insbesondere vor dem Hintergrund anhaltender Handelskonflikte mit den Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump, die die europäische Wirtschaft zusätzlich belasten könnten. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, betonte die Bedeutung der Entscheidung: "Das war nicht der letzte Schritt nach unten." Er geht von einer weiteren Reduzierung der Leitzinsen auf zumindest neutrale 2 Prozent im kommenden Jahr aus. Auch Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung Safe, konnte die Maßnahme nachvollziehen. Er verdeutlicht, dass die EZB durch die Zinssenkung den geopolitischen Unsicherheiten begegnen und die Finanzmarktstabilität bewahren will.