Nach einer intensiven Phase von sechs Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) seit Sommer 2024 schrumpft der Spielraum für weitere geldpolitische Maßnahmen. Eine mögliche Unterbrechung dieser Serie im kommenden April wird zunehmend wahrscheinlich. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist die gegenwärtige Situation von Risiken und Unsicherheiten geprägt.
In den Vereinigten Staaten zeigt sich der Arbeitsmarkt robust, da die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich gesunken ist. In der vergangenen Woche registrierte das Arbeitsministerium 221.000 Erstanträge, eine deutliche Unterschreitung der Prognosen von Ökonomen, die mit einem Rückgang auf 233.000 Anträge gerechnet hatten.
Die EZB korrigiert ihre Wachstumsprognose für den Euroraum angesichts getrübter Konjunkturaussichten weiter nach unten. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von lediglich 0,9 Prozent erwartet. Im Dezember war die Wachstumsprognose bereits auf 1,1 Prozent reduziert worden.
Unterdessen sprechen sich die Unions-Finanzminister Deutschlands dafür aus, die Einführung einer Mindestbesteuerung für Unternehmen temporär auszusetzen, um eine internationale Konsenslösung zu fördern. Diese Notwendigkeit betonte Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk.
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat ebenfalls seine Konjunkturprognose für Deutschland herabgesetzt und erwartet nun ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 0,25 Prozent. Vorherige Schätzungen lagen bei 0,5 Prozent. Auch die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone entwickelten sich enttäuschend mit einem unerwarteten Rückgang im Januar um 0,3 Prozent, wie von Eurostat berichtet.
Eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) deutet darauf hin, dass häufiges Arbeiten im Homeoffice die beruflichen Aufstiegschancen deutlich beeinträchtigen kann.
Zu einer positiven Entwicklung kommt es bei den gesetzlichen Renten in Deutschland: Zum 1. Juli sollen diese um 3,74 Prozent ansteigen, wie Sozialminister Hubertus Heil ankündigt. Dies sei eine Folge der positiven Lohnentwicklung und stärke die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner.