07. September, 2024

Wirtschaft

EZB-Vizepräsident de Guindos signalisiert mögliche Zinssenkung im September

EZB-Vizepräsident de Guindos signalisiert mögliche Zinssenkung im September

Eine neue Zinssenkung im September steht im Raum, wie Luis de Guindos, der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), in einem Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur "Europa Press" erklärte. Dabei wies er auf die momentan herrschende "enorme Unsicherheit" hin und betonte die Notwendigkeit zur "umsichtigen" Entscheidungsfindung der Notenbank. Während der EZB-Vize einräumte, dass die Notenbank künftig mehr Informationen zur Verfügung haben werde, verdeutlichte er zugleich, dass insbesondere die neuen makroökonomischen Prognosen im September von Bedeutung seien. In seinen Worten: "Datenmäßig ist der September ein viel günstigerer Monat für Entscheidungen als der Juli." Nachdem die EZB im Juni zum ersten Mal nach der großen Inflationswelle die Leitzinsen gesenkt hatte, verharrte sie in der Folge auf dem bisherige Niveau und bestätigte erneut, dass zukünftige Entscheidungen von den konjunkturellen Entwicklungen abhängen würden. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass es in diesem Jahr noch zu zwei weiteren Zinssenkungen kommen könnte, wobei die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung im September bei etwa 80 Prozent liegt. Ein entscheidender Punkt sei, dass die EZB mehr Zuversicht darauf haben müsse, dass die Inflation in der Eurozone bis Ende 2025 die angestrebte Marke von mittelfristig zwei Prozent erreichen werde, so de Guindos. Er fasste zusammen: "Das ist die Schlüsselfrage." Im Juni beruhigte sich die Inflationsrate der Eurozone auf 2,5 Prozent. Besonderes Augenmerk legt die EZB jedoch auf die Inflationsrate im Dienstleistungssektor. De Guindos erläuterte, dass die Teuerungsrate in diesem Bereich bei 4,1 Prozent liege und derzeit am schwierigsten zu drosseln sei.