Nach der jüngsten Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) zeigte der Euro Schwäche und fiel im New Yorker Handel auf 1,0477 US-Dollar. Der Referenzkurs der EZB war zuvor leicht gesunken, wodurch der Dollar zuletzt 0,9531 Euro kostete. Diese Entwicklung reflektiert die nachlassende Wirtschaftsdynamik im Euroraum, der mit der vierten Zinssenkung in diesem Jahr begegnet wurde. Der Einlagensatz fiel dabei um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent, was bei Beobachtern die Erwartung weiterer Senkungen weckte.
Die Entscheidung der EZB folgt einem vorsichtigen Kurs angesichts der verringerten Prognosen für Wachstum und Inflation. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, insbesondere in Hinblick auf die zukünftige US-Handelspolitik und deren mögliche Auswirkungen auf die Eurozone. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, betonte, dass die Bedenken der Konjunkturpessimisten innerhalb des EZB-Rates starkes Gewicht erlangt haben. Während Kater das behutsame Vorgehen der EZB lobte, warnte er vor einer möglichen Fehlinterpretation einer drastischen Zinssenkung als Zugeständnis an die finanzpolitischen Diskussionen in Europa.
Zeitgleich geriet der Schweizer Franken unter Druck, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins deutlich stärker als erwartet reduzierte. Mit einer Kürzung um 0,50 Prozentpunkte setzte der neue SNB-Chef Martin Schlegel ein starkes Signal. Laut Katja Müller von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) eröffneten die niedrige Inflation und die schwache Konjunkturentwicklung Spielraum für weitere Zinssenkungen. Für März wird eine weitere Reduzierung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.