EZB-Umfrage: Verbraucher senken Inflationserwartungen auf historischen Tiefstand

Die Inflationserwartungen in der Eurozone haben sich im August bemerkenswert verringert, wie eine aktuelle Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt. Demnach rechnen Konsumenten innerhalb der kommenden 12 Monate mit einer Preissteigerung von 2,7 Prozent, was den niedrigsten Wert seit September 2021 markiert. Noch im Juli lag die Erwartung leicht höher bei 2,8 Prozent. Auch für den längerfristigen Zeitraum von drei Jahren haben sich die Erwartungen der Verbraucher minimal reduziert. Die aktuelle Prognose liegt hier bei 2,3 Prozent, verglichen mit 2,4 Prozent im Vormonat. Diese Zahlen stammen aus der monatlichen Online-Befragung (Consumer Expectations Survey), bei der rund 19.000 Verbraucher aus elf Ländern befragt werden. Inflationserwartungen sind ein wichtiger Indikator für die Geldpolitik der EZB. Die tatsächliche Inflation in der Eurozone ist in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken und erreichte im August 2,2 Prozent – den niedrigsten Stand seit dem Sommer 2021. Die kommende Veröffentlichung der Preisdaten für September wird mit Spannung erwartet und ein weiterer Rückgang gilt als wahrscheinlich. Die EZB verfolgt ein mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent und hat im September erneut die Leitzinsen gesenkt, um dieser Zielmarke näher zu kommen. An den Finanzmärkten wird im Oktober überwiegend mit einer weiteren Zinssenkung gerechnet.