Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich Erhebungen durchgeführt, die auf eine deutliche Verschärfung der Kreditrichtlinien an Unternehmen hindeuten. Diese Entwicklung, die im Schlussquartal 2024 einsetzte, markiert die stärkste Änderung seit mehr als einem Jahr. Die Umfrage, die im Rahmen des regelmäßigen Bank Lending Survey der EZB veröffentlicht wurde, beleuchtet die veränderten Kreditstandards in der Eurozone. Deutschland und Frankreich stehen dabei im Mittelpunkt dieser Verschärfung, die auf ein Umfeld gestiegener politischer Unsicherheit zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu haben Banken in Italien ihre Kreditrichtlinien gelockert. Für den Beginn des neuen Jahres erwarten die Banken jedoch kaum Erleichterung bei der Kreditvergabe. Vielmehr wird im ersten Quartal mit einer weiteren Verschärfung gerechnet. Im Bereich der privaten Haushalte zeigte sich im vierten Quartal ein differenziertes Bild: Die Kreditstandards im Verbrauchersegment wurden verschärft, während die Bedingungen für Immobilienkredite stabil blieben. Dennoch ist die Nachfrage nach Eigenheimen im vierten Quartal stark gestiegen. Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) äußern sich vorsichtig optimistisch über die Nachfrageentwicklung, die in allen wichtigen Sektoren angestiegen ist. Besonders die Immobilienwirtschaft sticht hervor. Eine andauernde Lockerung der Bedingungen wird jedoch als notwendig erachtet, um das Wirtschaftswachstum weiter zu unterstützen.