30. Januar, 2025

Wirtschaft

EZB steuert gegen schwächelnde Konjunktur: Zinssenkungen erwartet

EZB steuert gegen schwächelnde Konjunktur: Zinssenkungen erwartet

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer erneuten Lockerung ihrer Geldpolitik. Der Hauptgrund dafür sind die schwächelnde Wirtschaftslage und die Prognosen sinkender Inflationsraten. Experten gehen davon aus, dass die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte reduziert werden könnten, was den Einlagensatz auf 2,75 Prozent senken würde.

Bereits in der Vergangenheit hatte die EZB auf rückläufige Inflationszahlen und die schleppende Konjunktur mit Zinssenkungen reagiert. Diese Maßnahmen begannen nach der Inflationswelle im Juni 2024 und wurden in den Folgemonaten fortgesetzt. Trotz der handelspolitischen Spannungen mit den USA, ausgelöst durch Zolldrohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, bleibt die EZB auf einem Kurs der graduellen Zinssenkungen, wie Präsidentin Christine Lagarde kürzlich in Davos betonte.

Interessanterweise könnte sich die EZB von Kursänderungen der US-Notenbank Fed unterscheiden, die ihre Zinssenkungserwartungen zurückgestellt hat. Felix Schmidt von der Berenberg Bank zeigt sich optimistisch hinsichtlich eines nachlassenden Preisdrucks in der Eurozone, auch wenn die Inflation im Dezember noch über der Zielmarke lag. Zudem wird erwartet, dass die EZB im Laufe des Jahres ihre Maßnahmen weiter anpasst und den Einlagensatz bis auf 2,25 Prozent senkt.

Eine drastischere Senkung der Zinsen um 0,50 Prozentpunkte wird jedoch nicht erwartet. Der Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner sieht diese Möglichkeit erst frühestens im März, wenn mehr Informationen zu den handelspolitischen Entscheidungen der USA und deren Auswirkungen vorliegen. Trotz vorsichtiger Erwartungen schließt er stärkere Zinsschritte nicht vollständig aus.