Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von Ratsmitglied Martins Kazaks weiterhin an der Zinsschraube drehen. Trotz bereits zweifacher Zinssenkungen in diesem Jahr sieht Kazaks das Ende der Anpassungen noch nicht erreicht. Der Präsident der lettischen Zentralbank äußerte sich zuversichtlich, dass die Zinsen weiter sinken werden. Dies ließ er in einem aufschlussreichen Gespräch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen seines Heimatlandes am Montagabend verlauten.
In einer jüngsten Entscheidung hatte die EZB den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und damit den im Juni eingeschlagenen Kurs fortgesetzt. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte jedoch klargestellt, dass zukünftige geldpolitische Entscheidungen weiterhin von den jeweiligen Konjunkturdaten abhängig gemacht werden und somit offenbleiben.
Kazaks betonte, dass die Erwartungen der Finanzmärkte eine weitere Senkung der Zinssätze vorsehen. Seinen Worten zufolge gibt es keinen triftigen Grund, diesen Prognosen zu misstrauen. Konkret erwarten die Finanzmärkte bis Mitte nächsten Jahres Zinssätze von 2,5 Prozent. Nach der jüngsten Anpassung liegt der Einlagensatz der EZB aktuell bei 3,5 Prozent.