12. Dezember, 2024

Wirtschaft

EZB setzt Zinskurs fort: Herausforderungen für die europäische Wirtschaft

EZB setzt Zinskurs fort: Herausforderungen für die europäische Wirtschaft

Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert erneut auf die anhaltenden Herausforderungen, mit denen die europäische Wirtschaft konfrontiert ist, und senkt zum vierten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen. Diese Entscheidung reflektiert die wachsende Besorgnis über die Konjunkturlage im Euroraum. Besonders die Unsicherheiten durch potenzielle Handelskonflikte mit den USA, die unter dem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump erneut aufkeimen könnten, belasten die wirtschaftlichen Aussichten.

Die Anpassung führt dazu, dass der Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent gesenkt wird, was sich auf die Sparzinsen der Verbraucher:innen auswirken dürfte. Auch die Konditionen, zu denen Banken Geld von der EZB leihen können, werden gesenkt, was tendenziell positive Impulse für Investitionen und Wirtschaftswachstum erwarten lässt.

Diese Zinspolitik der EZB kommt in einem Umfeld, in dem die Inflationswelle als überwunden gilt. Ökonom:innen hatten mit einer solchen Zinssenkung gerechnet, wobei auch spekuliert wurde, ob ein größerer Schritt möglich wäre. Die Teuerungsrate im Euroraum hat sich entspannt, auch wenn sie im November wieder leicht angestiegen ist.

Die EZB ist zudem mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, da wichtige Volkswirtschaften wie Frankreich und Deutschland in politischen Turbulenzen stecken und somit nicht als Reformmotoren dienen können. An den Wirtschaftsaussichten bis 2026 ist die Skepsis der EZB ablesbar, da die Wachstumserwartungen weiter nach unten korrigiert wurden.

Dennoch zeigt sich die EZB optimistisch, was das langfristige Inflationsziel betrifft. Die Notenbank ist zuversichtlich, dass die Inflation sich im Bereich ihres Zielwertes von zwei Prozent einpendeln wird. Diese Entwicklung wird als positiv für die Konjunktur angesehen, da sowohl zu niedrige als auch zu hohe Inflationsraten negative Auswirkungen auf Investitionen und Kaufkraft haben können.

Inmitten dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt die Sorge um drohende Handelskonflikte eine zusätzliche Komplikation. Geplante Zollerhöhungen der USA könnten zu einer Belastungsprobe für den ohnehin angeschlagenen Exportbereich, insbesondere für Deutschland, werden.