18. September, 2024

Wirtschaft

EZB setzt Kurs der Zinssenkungen fort - Abhängigkeit von kommenden Daten bleibt hoch

EZB setzt Kurs der Zinssenkungen fort - Abhängigkeit von kommenden Daten bleibt hoch

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird weiterhin die Kreditkosten senken, wobei das Tempo dieser Maßnahmen von den kommenden Daten abhängt, erklärte das Ratsmitglied Gediminas Simkus.

Simkus äußerte sich optimistisch über die Entwicklung der Inflation und betonte, dass deren rückläufiger Trend weitere Zinssenkungen erforderlich mache. Diese Äußerungen folgten auf eine Entscheidung der EZB, den Einlagensatz um 25 Basispunkte zu senken – die zweite derartige Maßnahme in diesem Jahr. Der Chef der litauischen Zentralbank unterstrich dabei, dass die politischen Entscheidungsträger „strategische Geduld“ bewahren müssten.

Während EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Vortag keine klaren Hinweise auf den nächsten Zinsschritt gab, gingen die Erwartungen für eine Zinssenkung im Oktober laut Geldmärkten zurück – von zuvor etwa 40% auf nunmehr 20%. Insider betonten, dass eine Oktober-Senkung zwar nicht ausgeschlossen ist, jedoch unwahrscheinlich bleibt.

Simkus hob hervor, dass das Tempo der Zinssenkungen datenabhängig sei. Auch der Arbeitsmarkt entwickle sich positiv, aber man müsse vorsichtig mit weiteren Entscheidungen umgehen, da es nach wie vor Unsicherheiten bei der Dienstleistungsinflation gebe.

Parallel dazu äußerte sich der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, positiv über die Inflationsaussichten. Gegenüber Deutschlandfunk sagte er, dass die Datenlage die Inflationsziele der EZB bestätige. Man gehe davon aus, das Inflationsziel von 2% bis Ende nächsten Jahres zu erreichen, was die jüngste Zinssenkung rechtfertige.