Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, die Zinsen im Euroraum erneut zu senken, was unter Sparern und Banken Aufmerksamkeit erregt. Mit einem Rückgang des Einlagensatzes um 0,25 Prozentpunkte auf nun 2,5 Prozent, unterstreicht die Entscheidung einmal mehr die andauernden Bemühungen der EZB, die Inflation erfolgreich zu dämpfen. Präsidentin Christine Lagarde betonte erneut die Abhängigkeit zukünftiger Zinsmaßnahmen von der Dynamik der Konjunkturdaten, wobei gegenwärtig kein fester Fahrplan für die Geldpolitik existiert.
Die Reaktionen auf die aktuelle Entscheidung sind vielfältig. Mark Wall von der Deutschen Bank warnt vor einem schwierigen Balanceakt der EZB, besonders angesichts anstehender US-Zölle und der Notwendigkeit erhöhter Verteidigungsausgaben in Europa.
Michael Heise von HQ Trust hebt hervor, dass die EZB erwartet, den Zielwert von zwei Prozent Inflation bis Jahresende zu erreichen. Allerdings könnten steigende Lohnkosten und umfangreiche schuldenfinanzierte Programme die Preisstabilität gefährden und eine Zinslockerung im April verhindern.
Die Aussicht auf eine eventuelle Zinspause wird von Thomas Gitzel von der VP Bank in den Raum gestellt, obwohl er mittel- bis langfristig weitere Senkungen für realistisch hält, um sinkende Inflationsraten zu sichern.
Claus Vistesen von Pantheon Macroeconomics sieht in der nächsten Sitzung eine Möglichkeit für eine Zinsstagnation, abhängig von globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, während Carsten Brzeski von der ING die Unsicherheit und den Druck durch steigende Staatsverschuldung und höhere Anleiherenditen thematisiert.
Schließlich prognostiziert Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg, dass die EZB wohl bis Juni keine weiteren Senkungen vornehmen wird und bei ihrer nächsten Sitzung in April pausieren könnte.