29. Dezember, 2024

Wirtschaft

EZB senkt Leitzinsen: Talsohle bei Sparzinsen in Sicht?

EZB senkt Leitzinsen: Talsohle bei Sparzinsen in Sicht?

Die deutschen Sparzinsen sind im Abwärtstrend und Experten prognostizieren weiteres Sinken, beeinflusst durch die Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB). Oliver Maier von Verivox sieht die Talsohle der Zinsen zwar in greifbarer Nähe, aber noch nicht erreicht. Wie aus den aktuellen Daten hervorgeht, bieten derzeit bundesweite Festgeldanlagen mit einer Laufzeit von zwei Jahren durchschnittlich 2,27 Prozent Zinsen – ein deutlicher Rückgang vom Spitzenwert von 3,39 Prozent im November 2023.

Die EZB, nach dem stärksten Zinsanstieg der letzten 25 Jahre, hat die Leitzinsen im Euroraum vor kurzem wieder gesenkt. Der Einlagenzins, an dem sich Banken orientieren, wurde in vier Schritten von 4,0 Prozent auf 3,0 Prozent reduziert, was sich in den Angeboten für Sparer widerspiegelt. Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB im Jahr 2025 weitere Zinssenkungen vornimmt, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen, nachdem die hohe Inflation gebannt ist.

Auch bei Tagesgeldern hat der Abwärtstrend eingesetzt, wenn auch mit Verzögerung: Während die Zinsen bis März 2024 anstiegen und sich bei etwa 1,75 Prozent stabilisierte, haben sie seit der ersten Leitzinssenkung im Juni einen kontinuierlichen Rückgang auf durchschnittlich 1,60 Prozent erlebt. Eine beträchtliche Anzahl an Banken und Sparkassen bieten sogar deutlich niedrigere Raten, teils nur 0,25 Prozent oder weniger.

Maier bemerkt, dass viele Sparer von der Zinsentwicklung kaum profitiert haben. Für diejenigen, die bislang niedrige Zinsen von ihrer Hausbank erhielten, bleiben die Aussichten mager. Abhilfe könnten attraktivere Angebote bei anderen Banken schaffen.