Strategische Wende: EZB senkt die Zinsen
In einem bedeutenden geldpolitischen Manöver hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Richtungsänderung vorgenommen.
Nach fast fünf Jahren konstanter Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation erfolgte am Donnerstag in Frankfurt ein strategischer Schritt: Die EZB senkte die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte.
Diese Entscheidung markiert den ersten Zinsschnitt seit September 2019 und signalisiert eine mögliche Abkehr von der bisher strikten Haltung gegen die Inflation.
Anpassungen der Schlüsselzinsen
Die Leitzinsen wurden auf 4,25 Prozent reduziert, während der für Banken besonders relevante Einlagensatz von 4,00 auf 3,75 Prozent gesenkt wurde.
Diese Anpassung soll der Wirtschaft im Euroraum Impulse geben, ohne das übergeordnete Ziel der Preisstabilität aus den Augen zu verlieren.
„Der EZB-Rat legt sich nicht auf einen festen Zinspfad fest“, betonte die Zentralbank.
Globaler Kontext und vorsichtige Prognosen
Mit ihrem Schritt nach unten folgt die EZB den Notenbanken in Kanada, der Schweiz und in Schweden, die bereits die Zinsen gesenkt haben. Dies stellt eine Antwort auf die sich wandelnde globale wirtschaftliche Landschaft dar.
Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, hatte bereits Signale für eine mögliche Lockerung der Zinspolitik gegeben, auch wenn der Kampf gegen die Inflation damit noch nicht als beendet gilt.
Ausblick und Herausforderungen
Trotz der ersten Zinssenkung ist der Weg vor uns unsicher. Die Europäische Zentralbank betont, dass jede zukünftige Entscheidung sorgfältig abgewogen wird, basierend auf wirtschaftlichen Daten und Entwicklungen.
„Stabile Preise sind die wichtigste Voraussetzung für Wachstum in Europa“, erklärte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel.