09. Oktober, 2024

Wirtschaft

EZB-Ratstimulierungen: Zinsentscheidung steht auf wackeligem Grund

EZB-Ratstimulierungen: Zinsentscheidung steht auf wackeligem Grund

Die Diskussionen innerhalb des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) über die künftige Zinspolitik gestalten sich diffiziler als angenommen. Während einige Stimmen bereits die nächste Woche als Zeitpunkt für eine mögliche Zinssenkung sehen, äußerte Ratsmitglied Peter Kazimir Zweifel an der Notwendigkeit eines kurzfristigen Schrittes. Er deutete darauf hin, dass die endgültige Sitzung des Jahres im Dezember vielleicht besser geeignet wäre, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Kazimirs Äußerungen stellen den ersten merklichen Widerstand innerhalb des 26-köpfigen Gremiums dar, zumal andere Mitglieder entweder eine weitere Senkung befürworten oder sich zumindest nicht dagegen aussprechen. Ein Rückgang der Inflation im September, erstmals seit 2021 unter die 2%-Marke, sorgt für mediale Spekulationen über erforderliche Anpassungen. Kazimir mahnt jedoch zur Zurückhaltung und betont, dass Entscheidungen nicht allein auf Basis eines guten Datenpunktes getroffen werden sollten. Der slowakische Zentralbankchef gab an, einen Zinsschritt in der kommenden Woche zwar nicht ausschließen zu können, doch liege der Fokus weiterhin auf der ganzheitlichen Betrachtung der wirtschaftlichen Situation, welche umfassender im Dezember vorliegen wird. Währenddessen prognostiziert Frankreichs Francois Villeroy de Galhau eine sehr wahrscheinliche Anpassung am 17. Oktober, die wohl kaum die letzte ihrer Art sein wird. Die Märkte reagieren bereits und zeigen eine Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent für eine bevorstehende Maßnahme. Während die Sorge um das Unterschreiten des Inflationsziels von 2% wächst, bleibt Kazimir gelassen und weist darauf hin, dass noch immer Zweifel bestehen, ob das Ziel einer nachhaltigen Stabilität bei 2% in greifbarer Nähe ist.