19. September, 2024

Wirtschaft

EZB-Ratsmitglied Kazimir: Weitere Zinssenkung frühestens Ende des Jahres erwartet

EZB-Ratsmitglied Kazimir: Weitere Zinssenkung frühestens Ende des Jahres erwartet

Der Präsident der slowakischen Notenbank und Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Kazimir, hat deutlich gemacht, dass eine weitere Zinssenkung frühestens zum Jahresende erfolgen könnte. In einer Erklärung, die auf der Internetseite der Zentralbank veröffentlicht wurde, betonte Kazimir, dass "wir wohl mit ziemlicher Sicherheit bis Dezember warten müssen", bevor weitere Schritte unternommen werden. Erst dann werde ein klareres Bild über die konjunkturelle Entwicklung erwartet. Die EZB setzte am vergangenen Donnerstag ihre im Juni begonnene Zinswende fort, indem sie den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte senkte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte den zukünftigen geldpolitischen Kurs weiterhin offen gelassen und betont, dass die weiteren Entscheidungen stark von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängen werden. Kazimir unterstrich, dass die jüngste Zinssenkung keineswegs bedeutet, dass die EZB bei jedem Treffen die Zinsen senken werde. Die Inflation im gemeinsamen Währungsraum hatte 2022 ein Rekordhoch von über zehn Prozent erreicht, sich seitdem deutlich abgeschwächt, aber seit Beginn des Jahres nur noch langsam abgenommen. Im August lag die Inflationsrate bei 2,2 Prozent und näherte sich dem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent an. Dennoch bezeichnete Kazimir die Inflation weiterhin als "hartnäckig", insbesondere im Dienstleistungssektor. Die Preiserwartungen der Bevölkerung seien laut Kazimir sehr empfindlich. Das Vertrauen der Menschen dürfe nicht erschüttert werden, betonte der Notenbanker abschließend.