24. April, 2025

Wirtschaft

EZB-Präsidentin Lagarde betont die Wichtigkeit der geldpolitischen Unabhängigkeit

In einer kürzlich geführten Diskussion hat Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Besorgnis über die mögliche Einflussnahme auf die Unabhängigkeit von Zentralbanken durch politische Akteure zum Ausdruck gebracht. Ihre Bemerkungen kamen zu einem Zeitpunkt, an dem die Weltwirtschaft mit den Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf finanzielle Stabilität und Wachstum konfrontiert ist.

Lagarde betonte die Notwendigkeit einer strikten Trennung zwischen politischer Macht und geldpolitischen Entscheidungen, da politische Einflussnahme nach ihren Worten stets negative wirtschaftliche Folgen hervorrufe. Dies könne unter anderem in Form eines verringerten wirtschaftlichen Wachstums oder einer erhöhten Inflationsrate auftreten, was im Widerspruch zu den grundlegenden Verpflichtungen der Zentralbanken stehe. Diese Institute sind laut Lagarde dazu da, die finanzielle Stabilität zu wahren und das Vertrauen in die Geldpolitik zu sichern.

Ohne direkten Verweis auf jüngste Ereignisse in den Vereinigten Staaten äußerte Lagarde ihr großes Vertrauen in Jerome Powell, den Vorsitzenden der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed). Sie lobte seine Fähigkeit, im Interesse des amerikanischen Volkes und der Stabilität der Finanzmärkte zu handeln. Lagarde unterstrich ihre Wertschätzung für Powell, indem sie ihn als "geschätzten Kollegen" bezeichnete, was seine Position innerhalb der globalen Gemeinschaft der Zentralbanker festigt.

Die Diskussion um die Unabhängigkeit der Zentralbanken wurde zuletzt durch die kritischen Äußerungen von Donald Trump gegenüber Powell befeuert. Trump hatte wiederholt eine Zinssenkung gefordert und dabei Powell mit harschen Worten angegriffen, gleichwohl er versicherte, keine Entlassung Powells zu planen. Diese Ankündigungen und Spekulationen über mögliche institutionelle Änderungen hatten eine spürbare Unsicherheit an den Finanzmärkten ausgelöst.

Powell hatte indes wiederholt klargestellt, dass ein US-Präsident nicht ohne weiteres den Fed-Chef absetzen könne, was die Unabhängigkeit und die integrale Rolle des Amtes innerhalb des wirtschaftspolitischen Rahmens unterstreicht. Christine Lagarde hatte bereits in der Vergangenheit ihre Solidarität gegenüber Powell bekundet und ihn als Freund und engen Verbündeten verteidigt, was die enge Zusammenarbeit zwischen den transatlantischen Zentralbanken unterstreicht.