Nach einem beeindruckenden Hoch des Dax in Richtung der begehrten 21.700 Punkte halten sich die Anleger zum Wochenausklang am deutschen Aktienmarkt zunächst zurück. Während in den Vereinigten Staaten die unveränderte Leitzinspolitik mit moderaten Kursverlusten quittiert wurde, wartet man hierzulande gebannt auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag. Experten spekulieren auf eine erneute Zinssenkung, doch das Hauptaugenmerk richtet sich auf die kommenden Aussagen zur weiteren geldpolitischen Strategie.
Gleichzeitig stehen bedeutende Unternehmenszahlen an, die verarbeitet werden müssen. Die Bilanzen der Deutschen Bank und Symrise ziehen die Aufmerksamkeit ebenso auf sich wie die jüngsten Quartalszahlen der amerikanischen Tech-Giganten Microsoft, Meta und Tesla.
Eine Stunde vor Handelsbeginn deutete der X-Dax auf einen unveränderten Stand von 21.636 Punkten hin, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx mit einem Plus von 0,3 Prozent erwartet wird.
Die gemischten Ergebnisse der US-Schwergewichte könnten die allgemeine Marktstimmung maßgeblich beeinflussen. Diese Technologie-Riesen, Teil der sogenannten "Glorreichen Sieben", dominieren die Märkte und haben die Fähigkeit, Indizes signifikant zu bewegen.
Im Heimatmarkt steht die Deutsche Bank im Rampenlicht. Vorbörsliche Marktbewegungen auf Tradegate verzeichnen einen Kursrückgang von über fünf Prozent, ausgelöst durch einen unerwartet starken Gewinnrückgang. Dieser ist auf Entschädigungen ehemaliger Postbank-Aktionäre zurückzuführen und fiel größer aus als von Analysten prognostiziert.
Im Gegensatz dazu verzeichnete die Fondstochter der Deutschen Bank, DWS, ein positives Ergebnis und knackte 2024 die beeindruckende Schwelle von einer Billion Euro an verwaltetem Vermögen. Die DWS strebt bis 2027 weiteres Wachstum durch Langfrist-Investitionen an, was die Aktie vorbörslich leicht stärkte.
Symrise legte ebenfalls seine Geschäftszahlen vor und plant für 2025 eine weitere Steigerung der Profitabilität. Das vergangene Jahr war für den Aromen- und Duftstoffhersteller geprägt von einer starken Nachfrage nach Luxusparfüms und weiteren Produktsegmenten. Dies bescherte der Aktie ein vorbörsliches Plus von fast drei Prozent.
Zudem äußerte sich die britische Großbank HSBC optimistisch zu den Immobilienwerten TAG und LEG, indem sie beide auf "Kaufen" hochstufte, was die Aktien beider MDax-Unternehmen ebenfalls zu Kursgewinnen anregte.