03. Januar, 2025

Wirtschaft

EZB besorgt über schwächelnde Konjunktur: Geopolitische Risiken im Fokus

EZB besorgt über schwächelnde Konjunktur: Geopolitische Risiken im Fokus

Die Europäische Zentralbank (EZB) blickt mit wachsender Sorge auf die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in der Eurozone. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos äußerte sich in einem Interview mit der italienischen Nachrichtenagentur ANSA besorgt über das schwache Wachstum. Das Interview wurde auf der Webseite der Notenbank publiziert und thematisiert die enttäuschende Erholung des Konsums, trotz steigender Löhne. De Guindos hob hervor, dass die identifizierten Abwärtsrisiken zunehmend Realität werden, da die Haushalte ihre Konsumausgaben nicht wie prognostiziert erhöhen. Neben diesen internen Herausforderungen betonte er die anhaltenden geopolitischen Risiken, die außerhalb des Einflussbereichs der Notenbank liegen. Ein Beispiel dafür sei der Nahostkonflikt, der die Energiepreise beeinflusst, sowie anstehende Wahlen, die Auswirkungen auf den internationalen Handel und die globale Inflation haben könnten. Trotz dieser unsicheren Lage vermied de Guindos konkrete Aussagen über mögliche Leitzinssenkungen, die von vielen Investoren beim EZB-Entscheid im Dezember erwartet werden. Zuletzt hatte die EZB Mitte Oktober den Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. Während die Inflation im Euroraum im September deutlich auf 1,7 Prozent fiel, bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Die EZB prognostiziert für dieses Jahr ein minimales Wachstum von nur 0,8 Prozent, wobei die schwache wirtschaftliche Situation in Deutschland als hemmender Faktor wirkt. Eine positive Entwicklung sieht de Guindos bei der Inflationsrate. Die EZB sei optimistisch, ihr mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent bis zum Jahr 2025 zu erreichen.